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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 81

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
81 schaft und rettete nur durch die bergabe Wittenbergs sein Leben. Moritz von Sachsen erhielt die Lnder seines Vetters mit der Kur-wrde, doch sollten die Bezirke Gotha, Weimar, Eisenach, Liena, Saalfeld u. a. den Shnen Johann Friedrichs verbleiben. /Johann Ernst, der Bruder des Johann Friedrich, erhielt Kobur^ Entstehung der schsischen Herzogtmer, als 1554 auch Altenburg herausgegeben war. Der entmutigte Landgraf Philipp von Hessen, welcher Abbitte vor dem Kaiser leistete, wurde, wie Johann Friedrich der Gro-mtige, in Gefangenschaft gehalten. Darauf gab Karl V., um nicht als Unterdrcker des evangelischen Glaubens zu erscheinen, das Augs-burger Interim 1548, das den Protestanten den Kelch beim Abend-mahle und die Priesterehe lie. Jedoch nur wenigen Bekenner der neuen Lehre gengte dieses Zugestndnis. Allgemein wurde der Spruch: Das Interim hat den Schalk hinter ihm." An der Spitze der evan-gelischen Städte, welche die Annahme des Interims verweigerten, stand das mchtige Magdeburg (des lieben Herrgotts Kanzelei"). Die Stadt wurde daher vom Kaiser in die Acht gethan und Moritz mit der Vollstreckung derselben betraut. 2. Karl V. schien jetzt in Deutschland die Einfhrung des absoluten Knigtums erreicht zu haben, als mit einem Schlage die Lage der Dinge sich nderte. Sein wichtigster Bundesgenosse Moritz beschlo, um bei seinen politischen und religisen Gesinnungsgenossen den frheren Abfall wieder gut zu machen, mit diesen den Kampf gegen die Spanier aufzunehmen; auch war er persnlich verstimmt, weil sein Schwieger-vater Philipp dauernd in harter Gefangenschaft gehalten wurde. Ohne den Argwohn des Kaisers zu erregen, sammelte er vor dem belagerten Magdeburg ein mchtiges Heer, zog den Markgrafen Alb recht von Brandenburg-Kulmbach und andere Fürsten auf seine Seite und schlo einen Bund mit dem König von Frankreich Heinrich Ii., wo-durch die französisch redenden Reichsstdte an seiner Grenze Metz, oul und Verdun dem deutschen Reiche entrissen wurden. Nachdem Moritz alles listig im verborgenen vorbereitet hatte, zog er mit seinem Heere nach dem Sden und ging auf Innsbruck los, von wo der Kaiser, um der Gefangenschaft zu entrinnen, in Nacht und Nebel fliehen mute. Karl V. sah sich gentigt, den Passauer Ver-trag 1552 zu schlieen, der die gefangenen Fürsten freigab und das Interim beseitigte. Albrecht von Brandenburg-Kulmbach trat dem Ver-trage nicht bei und verwstete Niedersachsen mit Krieg. Doch wurde Gehrke, Deutsche Geschichte. 2. Auflage.
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