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1. Deutsche Geschichte - S. 8

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. mundschaft des Vaters, des Bruders oder des Gatten; die Ehe wurde noch in der Form des Brautkaufs geschlossen; der Frau brdete man die Wirtschaft-liche Arbeit auf. Aber als Hausherrin und Mutter ward sie dennoch hoch-geachtet; Frauen bertrug man gern ein priesterliches Amt; etwas Heiliges und Ahnungsvolles schrieben die Germanen, wie der rmische Geschicht-schreibet Tacitus Berichtet, dem Weibe zu. 7. Der (Stterglaube der Germanen. Ihren Gttern errichteten die Germanen keine Tempel, sondern beteten sie in uralten, heiligen Hainen an; auch machten sie von ihnen keine Bilder. Sie opferten ihnen Feldfrchte und Tiere, besonders Rosse, aber auch Kriegsgefangene. Sie verehrten einen Gott des Himmels und des Sturmwinds, Wodan (Wuotan). Cr ist der Allvater und Gtterknig. Einugig, mit breitem Hut und weitem, blauem Mantel fhrt er auf weiem Wolkenro durch die Lfte; Hunde umbellen ihn, Raben flattern um ihn her. Er ist ferner der Totengott, der im Innern der Berge der die Toten herrscht. Er hat aber auch die Schriftzeichen der Runen erfunden, denen man Zauberwirkung zuschrieb. Ihm war der Mitt-woch heilig (Wodanstag, engl. Wednesday). Reste des Wodansglaubens finden sich in der Sage vom wilden Jger, der zur Nachtzeit mit dem wilden Heer durch die Lste fhrt. Wodans Gattin ist F r e i j a, die Beschtzerin der Ehe und der Familie, welche die Schlssel des Hauses an der Seite trgt; der Freitag ist ihr geweiht. Auch sie lebt in der Sage fort als Frau Holle, d. i. die Holde, welche bei Schneefall die Betten schttelt und das fleiige Mdchen mit Gold, das faule mit Pech berschtten lt, oder als Frau Berchta oder Bertha, die zur Zeit der geheimnisvollen Zwlfnchte (um Neujahr) in langwallendem Schleier durch die Lande zieht. Von der Erdgttin N e r t h u s erzhlt uns der rmische Geschichtschreiber Tacitus: sie wohnt auf einer Meeresinsel in einem heiligen Hain; zu bestimmten Zeiten fhrt sie, Frieden und Freude ver-breitend, auf einem Wagen, den heilige Khe ziehen, durch die Lande. Der einarmige Z i u, nach dem der Dienstag den Namen hat, war der Gott des Krieges. Der Gewittergott ist Donar, der mit dem Hammer bewaffnet ist und auf dem rollenden, von Bckcn gezogenen Donnerwagen dahinstrmt. Er galt den Germanen zunchst fr den Vorkmpfer der lichten Götter, der A s e n, gegen die Riesen, wilde Naturgewalten, die mit immer erneutem Angriff die gttliche Ordnung und Sitte bedrohen; je mehr sie aber in den kommenden Jahrhunderten aus Kriegern zu einem Bauernvolke wurden, desto mehr wurde Donar, der den Regen sendet, zum Beschirmer der Fluren und des Ackerbaus.
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