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1. Deutsche Geschichte - S. 105

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Fortschritte der Reformation. 105 Die Fortschritte der Reformation. 110. Kaiser Karl V. fhrte, während Deutschland diese schwere Revolution durchmachte, im Interesse seines Hauses in Italien Krieg. Fr die Reformation war seine Abwesenheit von Nutzen; an die Durchfhrung des Wormser Ediktes war nicht zu denken. Nicht wenige Reichsstnde fielen von der alten Kirche ab; unter ihnen waren der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, dem nach seinem Tode sein Bruder Johann ftcmbe-der Bestndige folgte, und Landgraf Philipp der Gromtige von Hessen die mchtigsten. Auch eine Reihe von Stdten fhrten die Reformation durch. Von besonderer Bedeutung war es, da der Hochmeister des deutschen Ordens, der Hohenzoller Albrecht von Brandenburg, bertrat, sein Land skularisierte, d. h. in ein weltliches Frstentum um-wandelte und sich von nun an Herzog von Preußen nannte. Schon ergriff die Reformation auch die nordischen Lande. Der Schwedenknig Gustav Wasa, der Schweden von der dnischen Herrschaft befreite, reformierte sein Land und ebenso der König von Dnemark das seinige. Im Jahre 1526 beschlo derreichstag von Speier, in religisen Angelegenheiten solle es jeder Reichsstand halten, wie er es gegen Gott 1526. und Kaiserliche Majestt hoffe und vertraue zu verantworten". Nunmehr gingen Kurfürst Johann, Landgraf Philipp und andere Reichsstnde daran, den kirchlichen Verhltnissen in ihren Landen eine gesetzliche Ordnung zu geben. Bisher hatte die katholische, d. h. allgemeine Kirche alle abend-lndischen Staaten gleichmig umfat; jetzt entstanden in den einzelnen evangelischen Landen besondere Landeskirchen. Sie konnten nur von der brgerlichen Obrigkeit begrndet und eingerichtet werden; so kam es, da dem Landesherrn, obwohl er ein Laie war, meistens eine Art bischflicher Machtbefugnis zugesprochen wurde. Ihm und seinen kirchlichen Rten lag zunchst die Ernennung von Pfarrern ob, sodann die Einziehung des Kirchenguts, das fr Staatsgut erklrt und zum greren Teil fr Kirchen- und Schulzwecke verwandt wurde, ferner die Neuordnung des Gottesdienstes, in welchem nun Predigt und Gemeindegesang in den Vordergrund traten, endlich auch die Sorge fr die Schulen, fr die bisher meist die Kirche gesorgt hatte, und die nun der Staat in seine Obhut nahm. Das Vorbild fr andere deutsche Lande wurde Kursachsen. Whrend Luther fr den Religionsunterricht den groen und den kleinen Katechis-mus verfate, machte sich Melanchthon um die Kirchenordnung und die Einrichtung von Schulen hochverdient.
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