1908 -
Halle a.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Neubauer, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Der deutsch-franzsische Krieg 1870 1871.
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beim Angriff eine tiefe Schlucht zu durchschreiten hatte und hier dem Feuer des Feindes schutzlos ausgesetzt war. Noch einmal opferte sich preuische Kavallerie, das erste Gardedragonerregiment, um das Vordringen des Feindes aufzuhalten. Am Abend hatten die Deutschen ihre Stellungen behauptet; der Abmarsch der Feinde war verhindert worden. Beide Teile hatten je 16 000 Mann verloren.
Bazaine lie jetzt seine Armee, die Front nach Westen, auf den Hhen Stellung nehmen, die sich von dem Dorfe St. Privat sdlich nach der Ortschaft Gravelotte und bis zur Mosel hinziehen; er konnte diese Stellung wohl fr uneinnehmbar halten. Er hatte 180 000 Mann; etwa ebensoviel haben auf deutscher Seite an der blutigen Schlacht teilgenommen,
die am 18. August geschlagen wurde. Der Kampf begann in der Mitte des Schlachtfeldes ; doch gelang es hier den Deutschen nicht vorzudringen.
Auch auf dem sdlichen Teile hielt der Feind, durch eine tiefe Schlucht gedeckt und in starkbefestigten Gehften stehend, hartnckig stand; am spten Abend noch traf hier das zweite, pommersche Armeekorps ein, das unter dem Befehl des Helden vom Swiepwalde, Fransecky, stand, und griff den Feind an, ohne ihn doch zurckzudrngen zu knnen. Indessen fiel die Ent-scheidung im Norden, bei St. Privat. Beim Angriff auf diesen brg-artig sich erhebenden Ort hatte das Gardekorps lange auf ungedecktem Gelnde aushalten mssen und die schwersten Verluste erlitten; endlich erschien das schsische, zwlfte Armeekorps, das die feindlichen Stellungen umgangen hatte, und nun ward das Dorf erstrmt und der Feind geschlagen. Die Franzosen hatten 12 000, die Deutschen 20 000 Mann verloren.
Bazaines Armee zog sich in den Bereich der Festungswerke von Metz zurck. Zu ihrer Einschlieung wurden sieben preuische Korps bestimmt, %un0 der welche Prinz Friedrich Karl den Oberbefehl bernahm, während Steinmetz bald darauf abberufen wurde. Aus drei Armeekorps wurde eine neue, die vierte oder Maasarmee gebildet, an deren Spitze Krn-Prinz Albert von Sachsen trat. ^
252. Die Schlacht von Sedan und der Sturz des Kaiserreichs.
Die Maasarmee schlug nunmehr, ebenso wie die dritte Armee, die Richtung nach Westen ein. Zwischen ihnen und Paris stand die neugebildete Armee M a c M a h o n s. Indessen erhielt dieser von der Pariser Regierung immer dringendere Befehle, Bazaine in Metz zu entsetzen; endlich entschlo er sich,
obwohl voll bser Ahnungen, seine Truppen nach der belgischen Grenze zu führen, um den Versuch zu machen, von Norden her dem eingeschlossenen Heere die Hand zu reichen. Kaum aber war sich Moltke auf Grund der
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