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1. Deutsche Geschichte - S. 264

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
264 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Das deutsche Reich ist endlich eine Wirtschaftseinheit. Ein einheitliches M n z w e s e n trat an die Stelle der Zersplitterung, die frher auf diesem Gebiete herrschte. Ebenso wurde ein einheitliches Ma und Gewicht geschaffen. Von besonderer Bedeutung fr den Aufschwung des Verkehrs war die Schpfung der R e i ch s p o st; ihr langjhriger, verdienst-voller Leiter von Stephan war zugleich der Grnder des Weltpostvereins, der heute alle Kulturstaaten der Welt umfat. Die Zollpolitik des Reiches beruhte zunchst auf den Grund-shen des Freihandels; die Zlle, welche, z.b. von Kolonialwaren, erhoben wurden, hatten nur den Zweck, als Finanzzlle dem Reiche gewisse Ein-nahmen zu verschaffen. Da leitete Bismarck seit 1879 auf dem Gebiete der Zollpolitik einen Umschwung ein; und trotz heftigen Widerstandes setzte er Schutzzlle^ e durch, ba I n b u st 11 e a Ii e und e t r e i b q Ii e eingefhrt wurden, die ersteren zum Schutze des einheimischen Gewerbes gegen den Wettbewerb der englischen Industrie, die letzteren zum Schutze der einheimischen Landwirtschaft gegen die Verbilligung des Getreides durch die berseeische Getreideeinfuhr. tn. Whrend unter dem Schutze der Industrielle die deutsche Industrie auerordentlich ausblhte, wurden zugleich durch die Zollerhhung die Ein-nahmen des Reiches wesentlich gesteigert. Sie stammen heute be-sonders aus den Zllen und Verbrauchssteuern, die auf Bier, Branntwein, Zucker, Salz und Tabak ruhen, ferner aus den Reichs-st e m p e l a b g a b e n, wie sie z. B. von Kaufvertrgen, Wertpapieren, Wechseln, Spielkarten erhoben werden, der Post und T e l e g r a p h i e, den elsa-lothringischen Eisenbahnen, endlich den Beitrgen der Einzelstaaten. Der Reichshaushalt belief sich 1905 auf etwas der 2,2 Milliarden Mark. Unten den Ausgaben stehen die Kosten des Heeres und der Marine obenan. Dazu kommen u. a. die Ausgaben zur Ver-zinsung der Reichsschuld, die 1906 etwa 3,8 Milliarden Mark betrug. Die Staatsverwaltung Preuens. Ministerium^ 262. Die Behrdenorganisation. Die oberste Behrde des preuischen Staats ist das Staatsministerium. An dessen Spitze steht der Ministerprsident, der zugleich fr gewhnlich deutscher Reichskanzler ist. Es gibt neun Ministerien: das des A u s w r t i g e n dieses fallt mit dem auswrtigen Amt des Reichs zusammen , des Krieges, der Justiz, der Finanzen, des Inneren, der g e i st l i ch e n, Unterrichts - und Medizinalangelegenheiten, des Han-dels, der ffentlichen Arbeiten, der landwirtschaft-lichen, Domnen- und Forstangelegenheiten.
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