Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 15

1895 - Paderborn : Schöningh
6. Markgrafen aus dem Hause Bayern 132473. 1> glaubten Markgrafen Waldemar ausgab. Dieser behauptete nmlich, aus Gewissensunruhe (der seine zweite Ehe mit einer Nichte) sei er, nachdem er zum Schein sein Leichenbegngnis (in Chorin) habe veran-stalten lassen, nach Jerusalem gepilgert, und kehre nunmehr zurck, um seine teure Heimat von der rechtlosen und drckenden Fremdherrschaft zu befreien. Seine Aussagen fanden nicht nur bei dem Erzbischofe, sondern auch bei den stammverwandten Anhaltinern und mehreren andern Fürsten Glauben, und mit ihrer Untersttzung rckte er an der Spitze eines Heeres in die Mark ein, wo smtliche Städte mit Ausnahme von Frankfurt. Spandau und Brietzen (seitdem Treuenbrietzen). teils in dank-barer Erinnerung an die schne Zeit Waldemars und voll Unwillen der den um ihr Wohl wenig besorgten Bayern, teils weil der Pr-tendent ihnen viele Rechte und Freiheiten gewhrte, auf seine Seite traten. Auf die Nachricht hiervon eilte Ludwig aus Tirol rafch herbei. Aber auch König Karl Iv. rckte heran und belehnte Waldemar 1348 mit der Mark und der Erzkmmererwrde. Dagegen erhob die bayrische Partei den Grafen Gnther von Schwarzburg zum Gegenknige, der jedoch, ohne zu Ansehen gelangt zu sein, schon bald darauf starb. Da Markgraf Ludwig und feine'brder sich nun 1349 mit Karl Iv. vershnten, lie dieser 1350 den fr unecht erklrten Waldemar fallen und belehnte Ludwig gegen Verzichtleistung auf die Oberlausitz von neuem mit der Mark Brandenburg. 2. Ludwig, dem die Abneigung der Mrker nicht unbekannt war, berlie 1351 die Markgrafschaft feinen Brdern Ludwig Ii. (135165) und Otto V. (135173). Da letzterer noch unmndig war, so bernahm Ludwig Ii. der Rmer (in Rom geboren) bis 1360 allein die Regierung. Zunchst hatte er den Kampf gegen Wal-demar fortzusetzen, den er erst 1353 dadurch beilegte, da er dessen Verbndete durch Land oder Geld befriedigte. Waldemar begab sich zu den Anhaltinern nach Dessau, wo er 1357 starb. Durch das vom Kaiser Karl Iv. 1356 erlassene Reichsgrundgesetz der goldenen Bulle erhielt der Markgraf von Brandenburg die vierte weltliche Kurwrde. Dadurch wurde der frhere Markgraf Ludwig I., der sich bei seiner Resignation das Recht der Kaiserwahl ausdrcklich vorbehalten hatte, tief beleidigt. Die Spannung im bayrischen Hause fhrte dahin, da nach dem Tode Ludwigs I. und seines Sohnes 1363 Ober-Bayern, das dem Resignationsvertrage gem an Brandenburg fallen sollte, von Ludwigs lterem Bruder Stephan (von Nieder-Bayern) in Besitz genommen wurde. Der darber erbitterte Markgras Ludwig Ii. schlo nun unter Zustimmung seines Mitregenten Otto 1363 einen Erbvertrag mit Kaiser Karl Iv., demgem Brandenburg nach Er-lschen der bayrischen Markgrafen an das Haus- Luxemburg fallen sollte. Der Kaiser lie sich mit seinem Sohne Wenzel in den Marken schon vorlufig huldigen. Als Ludwig Ii. kinderlos starb, bernahm 3. Otto V. 1365 allein die Regierung. Dieser erhielt wegen seines sorgenlosen und geradezu unehrenhaften Verhaltens den Beinamen der Finner oder der Faule. Im Jahre 1368 berlie er seinem Schwie-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer