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1. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 2

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
2 treter sich Physiokraten nannten, erblickte in der Lage der Landwirt-schaft den Mastab fr den nationalen Wohlstand und forderte des-halb tatkrftige Frderung des Landbaues durch den Staat. Gewhlte Vertreter der Stnde konnten vom König nach Belieben und Bedrfnis, besonders zur Beratung neuer Steuern, einberufen werden. Man nannte diese stndische Versammlung zum Unterschied von den Provinzialstnden etats generaux, d. h. allgemeine Stnde. Sie waren seit der Aufrichtung einer absoluten Herrschaft durch Ludwig Xiv. nicht mehr berufen werben. Die Verantwortung fr Niebergang und Schulbenwirtschaft schien daher allein aus das Knigtum zurckzufallen. Der Hof und die Regierung. Auf Ludwig Xiv. mar sein fnfjhriger Urenkel Ludwig Xv. (17151774) gefolgt. Der Absolutismus artete nunmehr in Willkr aus, und die am Hofe herrschende Unsittlichkeit trat offen zutage. Der König selber gab das Beispiel einer zgellosen Schrnelgerei und einer vlligen Entartung des Fa-milienlebens; nichtsmrige Frauen, mie die Marquise de Pom-padour, denen er sich vllig berlie, gewannen einen entscheidenden Einflu auf die Staatsgeschfte und die Besetzung der Staatsmter. Die oberen Stnde ahmten das Beispiel des Hofes nach, während das Volk in Not und Elend schmachtete. Die Achtung vor dem Knigtum und das Vertrauen zu den Manahmen der Regierung gingen verloren. Obgleich der König einen furchtbaren Ausgang ahnte, fchwelgte er weiter fort, statt nach Art Friedrichs Ii. auf Verbesserungen zu sinnen. Nicht mit Unrecht wrbe ihm daher der leichtfertige Ausspruch Nach uns die Sndflut" (apres nous le deluge) in den Mund gelegt. In der ueren Politik hatten sich schon unter seinem Vorgnger während des Spanischen Erbfolgekrieges die ersten Spu-reu eines Niederganges gezeigt. In dem siebenjhrigen Kolonialkrieg gegen England (Bd. Iii, S. 129) verlor Frankreich wichtige koloniale Besitzungen, und bei Robach bte es seinen alten Kriegsruhm ein. Wenig verschlug dagegen die Erwerbung Lothringens im Jahre 1766 gem dem Wiener Frieden (Bd. Iii, S. 105) und Korsikas im Jahre 1768 durch Vertrag mit der Republik Genua. Das Heer, allenthalben die wichtigste Sttze des Absolutismus, wurde vernachlssigt. Die Offiziersstellen waren kuflich und dem Adel vorbehalten. Um die Staatseinknfte zu vermehren, wurden weit der den Bedarf adelige Bewerber, zum Teil in knabenhaftem
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