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1. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 6

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
6 drckten Bauern gegen ihre Gutsherren, erstrmten und plnderten Schlsser und Klster, vernichteten die Pachturkunden und vertrieben ihre Herren. Viele Edelleute und Geistliche wanderten aus und fan-den in den benachbarten Staaten, besonders an den Hfen der rhei-nischen Bischfe, eine freundliche Aufnahme. (Erste Emigration.) Eine Brotteuerung in Paris benutzte der mit dem König ver-wandte ehrgeizige und heruntergekommene Herzog von Orleans (Philipp Egalite), um beim Volke den Verdacht zu erregen, der König wolle Paris aushungern lassen. Ein roher Volkshaufen, bei dem die Marktweiber die erste Rolle spielten, zog nach Versailles, drang nachts in das Schlo und zwang die knigliche Familie, in-mitten eines lrmenden und hhnenden Pbels, nach Paris berzu-siedeln; so war der König ein Gefangener des Volkes. Auch die Nationalversammlung verlegte ihren Sitz nach Paris. Die neue Verfassung. Um der stets wachsenden Volkswut gegen Adel und Geistlichkeit Einhalt zu tun, fate die Nationalversammlung in der denkwrdigen Nacht vom 4. auf den 5. August 1789 eine Reihe wichtiger Beschlsse. Durch die Verkndigung der Menschen-rechte" wurden die Vorrechte einzelner Stnde, Personen und Krperschaften aufgehoben; fortan sollten alle Franzosen gleiche Rechte haben. Der Leibeigenschaft der Bauern wurde ein Ende gemacht; auf die Steuerfreiheit, das Jagdrecht und die anderen feudalen Rechte mute der Adel verzichten (Sturz des Feudalftaates). Den Brgern Frankreichs wurde das Recht zu-erkannt, Abgeordnete zu whlen (politische Freiheit); jede religise berzeugung sollte geduldet werden (religise Frei-h e i t), jeder seine Meinung in Wort und Schrift uern (Rede-und Prefreiheit), jeder ungehindert seine geistigen und kr-perlichen Krfte zu seinem wirtschaftlichen Fortkommen gebrauchen knnen (Gewerbefreiheit). In den folgenden Monaten wurde die Verfassung im einzelnen ausgebaut und Frankreich in eine konstitutionelle Monarchie ver-wandelt. Die gesetzgebende Gewalt hatten der König und die von den Brgern erwhlte Volksvertretung (Einkammersystem); doch konnte der König einen Beschlu der Volksvertretung nur 4 Jahre aushalten (suspensives Veto); danach mute er ihn zum Gesetz erheben. Mit der nderung der Verwaltung wurde eine neue Einteilung in 83 Departements verbunden. Die Beamten der kleineren und greren Verwaltungsbezirke sollten gewhlt werden (Selbstverwaltung).
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