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1. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 57

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
57 den monarchischen Staaten wurde von vielen die Anschauung ver-treten, da an Stelle der Absolutie die konstitutionelle Regierungs-form treten und dem Volke das Recht eingerumt werden msse, an der Gesetzgebung und Verwaltung des Landes mitzuwirken. Diesem Verlangen des Volkes nach einer freien Verfassung kamen zuerst Nassau (1814) und zwei Jahre spter Sachsen-Weimar nach. Ihrem Beispiele folgten die sddeutschen Staaten, ferner die kleinen sch-sischen Frstentmer. Die beiden Gromchte Deutschlands, fter-reich und Preußen, verhielten sich diesen Neuerungen gegenber voll-stndig ablehnend. Der Hauptgegner einer konstitutionellen Regie-rungsform war der Fürst Metternich, der Staatskanzler von sterreich, der dem Grundsatze huldigte: Alles fr das Volk, nichts durch das Volk." In Berlin arbeitete eine ruffisch-sterreichische Partei im Sinne der Heiligen Allianz allen neueren Bestrebungen entgegen. Das Wartburgfesl und die Karlsbader Beschlsse. Der zweite Wunsch der Besten des Volkes ging dahin, das Deutsche Reich in alter Macht und Pracht wieder erstehen zu sehen. War es den vereinigten deutschen Stmmen mglich gewesen, die Fremdherrschaft zu brechen, so fhlten sie jetzt umsomehr das Bedrfnis nach einer greren poli-tischen Einigung: denn die Errichtung des Deutschen Bundes" hatte das Freiheits- und Einheitsbedrfnis nicht befriedigt. Der grte Feind dieser Bestrebungen war wieder der mchtige Kanzler Fürst Metternich, der von dem verruchten Gedanken der deutschen Ein-heit" sprach und alle Neuerungen fr revolutionre Umtriebe" erklrte. Mchtig gefrdert wurde der deutsche Einheitsgedanke durch die feurigen Lieder des Dichters Arndt, durch die Pflege der deutsch-nationalen Gesinnung in den von Jahn gegrndeten Turnver-einen, durch Joseph Grres in seinem Rheinischen Merkur" und durch die allgemeine deutsche Burschenschaft, eine Stu-dentenvereinigung, die im Jahre 1815 zu Jena gegrndet worden war. Am 18. Oktober 1817, bei der dritten Jahrhundertfeier der Reformation und der vierten Jahresfeier der Vlkerschlacht bei Leip-zig, feierten die Vertreter der Burschenschaft aus allen Teilen Deutsch-lands auf der Wartburg das sogenannte Wartburgfest. Einige Studenten lieen sich hierbei zu unberlegten Streichen hinreien, wie zum Verbrennen miliebiger Schriften und Verfgungen, eines Zopfes, eines Korporalstabes u. dgl., worin man eine Verhhnung
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