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1. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 125

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
125 same Prozeordnung und Gerichtsverfassung durch-gefhrt. In Zivilsachen entscheiden danach Amts-, Lands- und O b e r l a n d s g e r i ch t e, von den letzteren in Preußen meist in jeder Provinz eins. Beim Amtsgericht fllt in geringwertigen Streitsachen ( 600 Jl) ein Richter, bei den anderen der wichtigere Streitsachen ein Richterkollegium das Urteil. Strafsachen kommen je nach ihrer Schwere vor die Schffengerichte, die an Amtsgerichten von einem Richter und zwei Laien als Schffen zusammengesetzt werden, oder an die S t r a f k a m m e r n (5 Landrichter) oder an dieschwu r-gerichte, die ebenfalls mit den Landgerichten verbunden sind; im letzten Falle finden zwlf Laien-Gefchworene das Urteil, während drei Berussrichter das Strafma bestimmen. ffentlicher Anklger ist der Amtsanwalt, Staatsanwalt oder Oberstaatsanwalt, Vertreter der Angeklagten der Rechtsanwalt. Das oberste Gericht im In-stanzenzuge ist das in mehrere Senate eingeteilte Reichsgericht in Leipzig. Das Militr untersteht besonderen Gerichten, deren oberstes das Reichsmilitrgericht in Berlin ist. Auerdem gibt es heute noch eigene Jugend-, Gewerbe- und Handelsgerichte. Wirtschaft. Handel und Verkehr. Der seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bliche Freihandel, der das deutsche Wirtschafts-gebiet nur mit sehr migen Zllen umgab, bewirkte, da die vielfach besseren franzsischen und englischen Jndustrieerzeugnisse die beut-sehen sogar in der Heimat verbrngten. Auch brachte der Freihanbel dem Staate zu wenig ein. Dazu kam, ba die franzsischen Milliar-ben in Deutschland eine berprobuftion und viele betrgerische Unternehmungen erzeugten, so ba im Jahre 1873 eine groe Krisis eintrat und viele Leute finanziell zugrunbe gerichtet wrben. Kein Wunber, wenn die Jnbustrie nach Schutzzllen und der Staat nach Finanzzllen, einer Art von Verbrauchssteuern in Zollform, verlangte. Auch die Landwirtschaft hatte jetzt nach Ausbreitung der deutschen Industrie, wo sie vornehmlich fr das Inland arbeitete und nur mehr wenig ausfhrte, und wo bei den uerst migen Frachtstzen billigere auslndische Erzeugnisse die einhei-mischen verdrngten, ein groes Interesse an Getreide- und Vieh-zllen. Mit einer solchen Wirtschaftspolitik waren aber die Parteien der linken Seite des Reichstages, vor allem die Nationalliberalen, mit denen Bismarck bisher regiert hatte, nicht einverstanden. Bismarck
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