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1. Geschichte der Neuzeit - S. 42

1914 - Nürnberg : Koch
42 ebift bedrohten deutschen Protestanten ein. So mischten sich auch hier, wie berhaupt im Verlauf des ganzen Krieges, politische und religise Beweggrnde. Gustav Adolf landete im Juli 1630 auf der Insel Usedom an der Odermndung. Sein Heer war nicht groß; der König trachtete deshalb nach Anschlu an die evangelischen Fürsten, besonders an die Kurfrsten von Brandenburg und Sachsen. Diese aber zgerten und verweigerten ihm den Durchzug. So konnte er Magdeburg nicht zu Hilfe kommen, das gerade damals von Tilly und Pappenheim belagert wurde, weil es die Anerkennung des Restitutionsedikts verweigert hatte. Im Mai 1631 wurde Magdeburg erobert und ging bei der Erstrmung in Flammen aus.1) Jetzt erst, durch das Schicksal Magdeburgs geschreckt, schlo sich Brandenburg an Gustav Adolf an. Da rckte Tilly in Sachsen ein um es zum Bndnis mit dem Kaiser zu bewegen; er erreichte aber das Gegenteil; auch Sachsen trat nun auf Seite der Schweden und es kam Zur Schlacht von Breitenfeld (1631) zwischen Gustav Adolf (mit Schweden und Sachsen) und Tilly (mit den kaiferlich-ligistifchen Truppen). Tilly wurde von den Schweden geschlagen. Es war seine erste groe Niederlage. Der Weg nach Sden lag nun fr Gustav Adolf offen. Es gab Zwei Mglichkeiten: er konnte sich gegen die kaiserlichen Erblande wenden oder gegen das Gebiet der Liga. Er tat letzteres, zog an den Main und Rhein und berwinterte in Mainz, wo er in glnzender Weise Hof hielt. Die Macht der Liga brach vor ihm zusammen. Im Frhjahr 1632 rckte ergegenbayern vor. Nur mit uerster Mhe brachte Maximilian nochmal ein Heer auf. Es gelang aber Tilly nicht mehr einen Erfolg zu erringen. Bei Rain berschritt der Schwedenknig den Lech. Bei dem Versuch ihn aufzuhalten wurde Tilly schwer verwundet und starb bald darauf in Ingolstadt. Gustav Adolf aber fhrte seine Truppen der Augsburg nach Mnchen; am 17. Mai 1632 rckte er in der bayerischen Hauptstadt ein. Ihm zur Seite ritt der vertriebene und gechtete Friedrich V. von der Pfalz. Mnchen mute 300 000 Taler Kontribution zahlen, wurde aber sonst glimpflich behandelt. Das nchste Ziel Gustav Adolfs waren die Erblande des Kaisers; von Bayern aus war der Weg dahin nicht mehr weit. In dieser Stunde der Not wandte sich der Kaiser wieder an W a l l e n st e i n. Dieser hatte inzwischen schon mit den Schweden Unterhandlungen angeknpft und lie sich nun mehrmals bitten, bis er endlich wieder ein Heer aufstellte. Er erhielt dafr unerhrte Zu-gestndnisse: den uneingeschrnkten Oberbefehl (nicht einmal der *) Tilly hatte den ausdrcklichen Befehl gegeben jede Gewalttat in dr eroberten Stadt zu vermeiden. Die Vernichtung Magdeburgs durch Brand geschah vielleicht auf Veranlassung des schwedischen Obersten Falkenberg, der die Verteidigung der Stadt geleitet hatte und einen so wichtigen Sttzpunkt nicht in die Hnde der Feinde fallen lassen wollte.
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