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1. Geschichte der Neuzeit - S. 137

1914 - Nürnberg : Koch
137 In einem Erla versprach darauf der Kaiser Aufhebung der Zensur und Einberufung eines Reichstages. An diese Erhebung in Wien schlssen sich Aufstnde in den einzelnen mit Osterreich vereinigten nicht deutschen Staaten, die ihre nationale Selbstndigkeit erringen wollten: B hmen, Un g ar n , dielombardei und Venetien suchten die sterreichische Herrschaft abzuschtteln. In heftigen Kmpfen wurden bis 1852 die Aufstnde niedergeworfen. Fast gleichzeitig mit den Wiener Unruhen kam es auch in Berlin zu Straenkmpfen. Dort hatte Friedrich Wilhelm Iv. (1840 1861) unter dem Eindruck der Pariser Revolution bereits eine freisinnige Verfassung zugesagt und dem Verlangen des Volkes entgegenkommend versprochen, fr die Umwandlung des deutschen Bundes in einen fest gefgten Bundesstaat einzutreten. Am 18. Mrz nun versammelte sich eine groe Volksmenge vor dem Schlo um dem König zu danken. Durch einen unglcklichen Zufall kamen zwei Schsse zur Entladung. Sofort wandelte sich die Stimmung der Menge; man glaubte an Ver-rat, ri die Straen auf und errichtete aus Steinen, aus Tren, Tischen und Balken Barrikaden. Es kam zu erbitterten Kmpfen zwischen der Volksmenge und dem Militr. Obwohl dieses siegreich blieb, gab der König nach und versprach am 22. Mrz die Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung. / Auch in Mnchen kam es zu Mruhen. Dort regierte damals König Ludwig I. Ludwig I. (18251848), der Sohn des ersten bayerischen Knigs, war ein begeisterter Verehrer und Frderer der Knste (Vgl. S. 135). Mnchen wurde damals zur Kunststadt umgewandelt und erhielt fr die Entwicklung der Kunst die Bedeutung, die es heute noch besitzt. Durch grte Ordnung und Sparsamkeit im eigenen, wie im Staatshaushalt gewann Ludwig die Mittel zur Frderung der Knste durch groe Auftrge. Die bedeutendsten Knstler wurden nach Mnchen berufen. Die Baumeister Klenze, Grtner und Ziebland fhrten monumentale Bauten auf; es entstanden: die Glyptothek fr die vom König eifrig gesammelten plastischen Kunstwerke der Antike (auch Werke der neueren Plastik werden dort aufbewahrt), die Alte und die Neue Pinakothek (fr Gemlde), die Propylen, ein mchtiges Tor (nach dem Muster des Einzugstores zur Akropolis in Athen); die Ruhmeshalle zur Aufnahme der Bsten berhmter Bayern. Doch wurden nicht einseitig antike Bauten nachgebildet; in der nach Ludwig benannten, weil von ihm angelegten, breiten Ludwigstrae wurde der Stil der Renaissance der herrschende: Gebude der Hof-und Staatsbibliothek; Feldherrnhalle (mit den Standbildern von Tilly und Wrede). Bei Kirchenbauten wurde der frhchristliche (Bonifatiusbasilika) sowie der romanische (Ludwigskirche) und gotische (Auerkirche) angewendet. Die Residenz wurde durch den Knigsbau und den Festsaalbau erweitert.
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