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1. Geschichte des Altertums - S. 24

1889 - Wiesbaden : Kunze
24 Erster Abschnitt. faulen des Königs Amenhotep Iii. in sitzender Stellung. Jede derselben ist aus einem einzigen Granitblock gebildet. Die nördlichste wurde von den Griechen für eine Bildsäule ihres Helden Memnon gehalten und führt deshalb den Namen Memnonsfäute. S3ct einem Erdbeben (27 v. Chr.) brach der obere Teil derselben ab. Von da an liefe die Säule beim Aufgang der Sonne (infolge der Erwärmung und vielleicht einer damit verbundenen Ausdehnung loser Teilchen im Innern) harmonische Töne vernehmen, welche die Griechen als den Morgengruß Memnons an feine Mutter, die Morgenröte, deuteten. Nach der Wiederherstellung der Säule unter dem Römer Septimius Severus ist sie verstummt. Dbcitöfeit. Vor den Tempeln und Kvnigspalästen erhoben sich prächtige Obelisken, viereckige, oben spitz zulaufende, bis zu 50 m hohe Säulen aus einem Granitblock. Sie waren in den Oftgebirgen Ägyptens hergestellt, auf Flößen den Nil hinab Befördert und auf eigens dazu gegrabenen Kanälen an ihren Bestimmungsort gebracht worden, wo sie, auf das feinste geglättet aufgerichtet und mit Schrift bedeckt, die Thaten eines Königs verkündeten. Mehrere dieser Obelisken sind zur Zeit des Kaisers Augustus nach Rom gebracht und dort ausgestellt, später aber wieder gestürzt worden. 1584 kamen abermals vier derselben dorthin; andere stehen in Konstantinopel. In Paris wurde 1834 ein Obelisk von 24 m Höhe ausgestellt, der sich bei dem Dorfe Luxor befand; nach London wurde 1878 eine solche Säule gebracht und ausgerichtet, welche die „Nadel der Kleopatra" genannt wird; seit 1881 hat auch Newyork einen ägyptischen Koloß. Die Bildnerei und Malerei der Ägypter zeigt eine strenge Gebundenheit und entbehrt des Strebens nach den Idealen der Schönheit. Die noch vorhandenen Bildsäulen der Könige sind bis auf Kopf und Gesicht einander gleich und stellen die Könige sitzend oder stehend in feierlicher Ruhe dar. Die halberhabenen Bildwerke (Reliefs), womit Tempel, Paläste und Gräber geschmückt wurden, sind Umrißdarftellungen auf vertieftem Grund. Ähnlich ist es bei der Malerei. Diese tritt nicht selbständig, sondern im Dienste der beiden Schwesterkünste auf, wo sie zu Dekorationszwecken benutzt wurde und sich durch lebhaft glänzende Farben auszeichnet. Bei ihr, wie Bet der Bildnerei erscheint die menschliche Gestalt seltsam verdreht, die Brust von vorn, die übrigen Teile des Körpers dagegen von der Seite; das Gesicht ist ohne Geist und Leben. Es fehlt jegliche Abstufung von Licht und Schatten. Beide Künste haben zu ihren Darstellungen Vorgänge aus dem häuslichen und öffentlichen Leben gewählt; die aufgefundenen Werke sind daher für die Kenntnis des ägyptischen Volkslebens von großer Bedeutung.
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