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1. Geschichte des Altertums - S. 43

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 7, 2. Das Perserreich. 43 seufzend rief er: „£> Solon, Solon, Solon!" Als Cyrus diese Worte vernahm, gab er Befehl, daß man die Flammen des Holzstoßes wieder auslösche; doch es gelang erst, als auf das Flehen des Krösus Apollo einen Regenguß sandte. Jetzt erzählte Krösus seine Begegnung mit Solon, worauf Cyrus solches Mitleid mit dem Unglücke seines Gegners empfand, daß er ihm das Leben schenkte. Nach der Eroberung des lydischen Reiches ließ Cyrus durch seinen Feldherrn Harpagus die griechischen Kolonien in Kleinasien unterwerfen, während er selbst sich gegen die Babylonier wandte, die dem Krösus beigestanden hatten und jetzt die Überlegenheit des Siegers fühlen sollten. Cyrus besiegte sie und schloß sie in ihre Hauptstadt ein, um sie auszuhungern. Allein die Vorräte der Feinde schienen unerschöpflich. Da ersann er eine List. Er ließ den Euphrat, welcher durch die Stadt floß, ableiten und drang 538 in einer Nacht, als die Babylonier ein Fest feierten (§. 6, 3), in die> selbe ein. Der babylonische König Nabonetus fand den Tod, und Stadt und Reich kamen unter persische Herrschaft. Nach dem Falle Babylons erlagen auch Syrien, Palästina und Phöniz ien der persischen Macht, und die Gründung des persischen Weltreichs war vollendet. Cyrus verlegte seine Residenz nach Babylon und gestattete den Juden, welche in der babylonischen Gefangenschaft lebten, 538 die Rückkehr in ihre Heimat und den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem. Cyrus war kein bloßer Eroberer, sondern auch ein „Vater" seiner Unterthanen. Er umgab sich mit einem Rate, der aus den sieben Stammeshäuptern der Perser gebildet war. Gestützt auf die verwandten iranischen Stämme im Osten, behandelte er die unterworfenen semitischen Völker des Westens mit Milde, fügte die eroberten Länder dem großen Staatsbau fest ein und sorgte in allen Teilen seines Reiches für eine geregelte Verwaltung. Über den Tod des Cyrus weichen die Nachrichten von einander ab; nur so viel steht fest, daß er von einem Kriegszuge gegen die nordöstlichen Grenzvölker! seines Reiches nicht mehr lebend zurückkehrte. Nach der einen Angabe siel er in einer Schlacht gegen die Derbiker an der indischen Grenze, nach der andern hat er im Kampfe gegen die skytischen Massageten jenseits des Jaxartes 529 den Tod gefunden. Ein einfaches, auf sieben Stufen sich erhebendes Gebäude bei Pasärgadä wird für fein Grabmal gehalten; auf einem Pfeiler, der unter Trümmern in der Nähe lag, fand sich ein Bild und unter demselben in Keilschrift des Königs Name. Nach Herodots Mitteilung über den Tod des Cyrus herrschte im Nor-
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