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1. Geschichte des Altertums - S. 118

1889 - Wiesbaden : Kunze
118 Zweiter Abschnitt. Erster Zeitraum. und erhielten ein Denkmal, auf dem ihre Namen eingegraben waren. Eine Wunde auf der Brust galt für die größte Ehre; Wunden auf dem Rücken waren das Kennzeichen des feigen Flüchtlings. Die Spartaner blieben den Gesetzen Lykurgs lange treu, aber eben deshalb in geistiger Hinsicht hinter den übrigen Griechen zurück. Sie lernten zwar auch lesen und schreiben (die Verfassung des Lykurg, welche nicht geschrieben war, wußten sie auswendig) und ergötzten sich an den Gedichten Homers; aber eine höhere Bildung blieb ihnen fern, da dem Staate vorzugsweise daran gelegen war, seine Bürger zu gemeinnützigen Staatsgliedern und zu tüchtigen Kriegern herangebildet zu sehen. §. 17. Die meflsßiiifdißii Krieg?. Die Spartaner versuchten ihre Stärke, die sie durch die lykur-gischen Gesetze erlangt hatten, zuerst in dem Kriege mit ihren westlichen Nachbarn, den dorischen Mefseniern. Die Veranlassung dazu gaben Grenzstreitigkeiten und gegenseitige Aufreizungen. Es wird erzählt, mes-senische Jünglinge hätten in einem gemeinschaftlichen Tempel der Artemis spartanische Jungsrauen geraubt und den König, welcher sie zurückgefordert habe, erschlagen. Ferner habe ein Spartaner einen vornehmen Messenier, der ihm seine Herde anvertraut habe, darum betrogen und, als Entschädigung gefordert wurde, sogar den Sohn desselben getötet. Als der Messenier darauf hin Genugthuung in Sparta nicht habe erhalten können, habe er jeden Spartaner, welcher ihm begegnete, ermordet. Sparta soll darauf die Auslieferung desselben verlangt, Messenien dieselbe aber verweigert haben. Der erste messenische Krieg 743—723. Die Spartaner eröffneten den Krieg 743 durch die Besetzung einer messenischen Stadt und Verwüstung des Landes. Im fünften Jahre des Krieges kam es zu einer mörderischen Schlacht, in der beide Teile große Verluste erlitten. Nach derselben zogen sich die Messenier, durch böse Seuchen und andere Unglücksfälle geschreckt, in die Bergfeste Jthome zurück und ließen das delphische Orakel befragen, was zur Rettung Messeniens zu thun sei. Sie erhielten den Spruch: „Aus dem Geschlechte des Äpytos fordert das Los eine Jungfrau: Gieb sie der Unterwelt Göttern, und retten wirst du Jthome." Das Los traf eine edle Jungfrau; sie entfloh aber mit ihrem Vater nach Sparta. Ta bot Aristod6mos, ein Sprößling des löniglichen Hauses, seine Tochter zum Opfer an, und als ihr Bräutigam sich dem Opfer widersetzte, erstach sie der Vater mit eigner Hand.
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