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1. Geschichte des Altertums - S. 167

1889 - Wiesbaden : Kunze
27, 2. Alexander erobert das Perserreich. 167 schlungenen Knoten. An diesen knüpfte sich der Orakelspruch, daß derjenige, der ihn löse, Herr von ganz Asien werde. Alexander betrachtete den seltsamen Knoten lange; endlich zog er das Schwert und zeigte, wie man in den Besitz Asiens gelange, indem er ihn durchhieb. Von Gordium zog Alexander durch das Gebirge von Cilicien, nach Tarsus, wo er sich in dem kalten Gebirgsflusse Cydnus badete und infolge dessen heftig erkrankte. Schon fürchtete man für sein Leben; da entschloß sich sein Arzt Philippos zur Anwendung eines letzten, entscheidenden Mittels. Während er aber den Trank bereitete, erschien ein Bote mit einem Briese von Parmenio, der dem König meldete, daß Philippos von den Persern bestochen sei, Alexander zu vergiften. Als der Arzt mit dem Tranke eintrat, nahm ihn der König ohne Zögern und reichte dem Arzte Parmenios Brief. Alexanders Vertrauen auf menschliche Tugend wurde gerechtfertigt: nach drei Tagen stand er wieder gesund an der Spitze seines Heeres. Unterdessen war der Perserkönig Dar ins Iii. Kodomannus mit einem ungeheuern Völkerheer von 600 000 Mann bis an die Gebirgspässe herangezogen, die von Kleinasien nach Syrien führen. Alexander hatte die „syrische Pforte" bereits überschritten, als Darius ihn im Rücken bedrohte. Schnell wandte er sich mit seinem Heere in nächtlichem Zuge gegen die Perser, griff sie bei Jssus 333 an, wo sich die Heeresmassen nicht ausbreiten konnten, und errang einen zweiten glänzenden Sieg. Mit Mühe rettete sich Darius durch die Flucht. Sein reiches Lager fiel dem Sieger in die Hände; die Mutter des Darius, seine Gemahlin, zwei Töchter und sein Sohn gerieten in Gefangenschaft. Alexander behandelte jedoch die gefangene Königs-familie mit ausgezeichneter Sorgfalt, sodaß selbst Darius, als er es vernahm, von der Großmut feines Gegners tief ergriffen wurde. Während Darius in das Innere seines Reiches floh, rückte Alexander der Küste entlang nach Süden, eroberte Syrien und drang in Phönizien ein. Die Jnfelstadt Tyrus wurde, nachdem sie einer siebenmonatlichen Belagerung getrotzt hatte und ein Damm von dem Festlande dahin ausgeworfen worden war, erobert und zerstört ; 30 000 Einwohner wurden als Sklaven verkauft. Hier erreichten Alexander die Friedensanträge des Darius, der ihm alle Länder bis zum Euphrat als Friedenspreis und 10 000 Talente als Lösegeld für seine Familie anbot. Alexander frug seinen Feldherrn Parmenio, was er in diesem Falle thun würde. Parmenio antwortete : „Ich würde es annehmen, wenn ich Alexander wäre," woraus Alexander erwiderte: „Ich auch, wenn ich Parmenio wäre."
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