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1. Geschichte des Altertums - S. 210

1889 - Wiesbaden : Kunze
210 Dritter Abschnitt. Erster Zeitraum. Zwischenregierung wurde der Sabiner N u m a P o m p i l i u s, der Schwiegersohn des Titus Tatius gewählt. Er führte eine friedliche Regierung, verbesserte die Zeitrechnung, beförderte den Ackerbau und ordnete das Religionswesen (§. 31, 2), wobei die Nymphe ©geriet seine Beraterin gewesen sein soll. Dem Gott Janus erbaute er einen Tempel, der während seiner Regierung geschlossen blieb. Nach Abgrenzung des Grundeigentums, das jedem Bürger gehörte, errichtete er dem Gott Terminus, dem Beschützer des Eigentums, ein Heiligtum aus dem Kapitol. Ferner stiftete er das Kollegium der Fetialen, d. h. der 20 priesterlichen Kriegsherolde, die über die Aufrechterhaltung der Volksverträge wachen mußten und in Kriegs- und Friedensfragen die Staatsboten bildeten. Tullus Hostllius 672—640, sein Nachfolger, war Latiner und noch kriegerischer als Romulus. Unter seiner Regierung führten Eifersucht und gegenseitige Plünderungen zu einem Kamps zwischen Rom und Albalonga, in welchem die Mutterstadt unterlag. Der Kamps zwischen den Horatiern und Kuriatiern. Der Sage nach trafen die feindlichen Heere nicht weit von Albalonga feindlich zusammen. Zufällig befanden sich in beiden Heeren Drillingsbrüder; die im römischen Heere hießen Horatier, die im albanischen Kuriatier. Um größeres Blutvergießen zu vermeiden, schlug der Albanerführer Mettus Fuf f etius vor, den Streit durch einen Kampf zwischen den Drillingen von beiden Seiten entscheiden zu lassen, und beide Heere gelobten einander, daß dasjenige, dessen Vorkämpfer fielen, sich dem andern willig unterwerfen wolle. Hierauf begann der Kampf. Aber schon beim ersten Angriff fielen zwei Römer, und die zuschauenden Albaner brachen über den voraussichtlichen Sieg in Jubel aus. Da ergriff der unverletzt gebliebene Horatier scheinbar die Flucht und trennte dadurch seine drei Gegner, die ihn der erhaltenen Wunden wegen nicht mit gleicher Schnelligkeit verfolgen konnten. Plötzlich wandte sich der Römer um, griff den nächsten Feind an und tötete ihn, stürzte sich dann mit gleichem Erfolg auf den zweiten, und nun war die Besiegung des letzten und schwächsten vollends leicht. Laut jubelten jetzt die Römer; das Albanerheer mußte sich ergeben, und Albalonga wurde den Römern unterworfen. Auf dem Heimwege begegnete dem glücklichen Horatius seine Schwester, die mit einem der gefallenen Kuriatier verlobt war. Als sie den Ausgang des Kampfes und den Tod ihres Verlobten vernahm, brach sie unter heftigem Weinen gegen ihren Bruder in laute Verwünschungen aus, worauf dieser sie empört niederstieß mit den Worten: „So fahre künftig jede Römerin hin, die einen gefallenen Feind betrauert!" Wegen dieser Mordthat wurde Horatius vor Gericht gestellt und trotz seines Verdienstes um seine Vaterstadt zum Tode verurteilt. Nur auf die Bitte seines Vaters, der das Volk anflehte, ihn nicht auch seines letzten Kindes zu berauben, wurde die Strafe dahin abgeändert, daß der Schuldige unter dem Schandjoch, einem von zwei aufrechtstehenden Balken getragenen Querbalken, durchgehen mußte.
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