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1. Geschichte des Altertums - S. 232

1889 - Wiesbaden : Kunze
232 Dritter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. §• 38. iioms Krieg mit latent uuts fijnfius 282—272. Durch die Unterwerfung der Völker Mittelitaliens waren die Römer im Süden bis zu den griechischen Kolonien in Unteritalien vorgedrungen, und da der bisherige Erfolg ihren Unternehmungsgeist, ihre Kriegs- und Herrschergelüste gesteigert hatte, so ging ihr Streben nunmehr dahin, ihre Herrschaft über ganz Italien auszudehnen. Die angesehenste der Städte Unteritaliens war Tarent, deren Bürger sich zwar ihrer spartanischen Abkunft rühmten, aber spartanische Einfachheit und Sittenstrenge längst verloren hatten. Wohlstand und Reichtum hatten sie vielmehr genußsüchtig, leichtsinnig und übermütig gemacht; ihre Hauptbeschäftigung bestand in dem Besuch von Theater und Gelage, ihr Hauptschmuck nicht mehr in der Bürgertugend ihrer Vorfahren sondern in prächtigen, kostbaren Gewändern. Schon während der Samniterkriege hatten die Tarentiner sich zweideutig gegen die Römer benommen, ohne jedoch den Mut zu besitzen, offen Anteil an dem Kriege gegen sie zu nehmen. Als aber kurz nach Roms Friedensschluß mit den Samnitern römische Schiffe in ihrem Hafen Schutz suchten und daselbst vor Anker gingen, erinnerten sich die im Theater anwesenden Tarentiner beim Anblick der römischen Flotte eines alten Vertrages, wonach es den römischen Schiffen nicht gestattet war, über das lacinische Vorgebirge hinaus nach Süden zu fahren; sie erhoben sich, überfielen die überraschten römischen Schiffe, bohrten vier derselben in den Grund und machten die Schiffsleute nieder. Die römische Gesandtschaft, die daraufhin in Tarent Genugthuung forderte, wurde vor dem versammelten Volk wegen ihrer Forderung und der mangelhaften Aussprache des Griechischen verlacht und verhöhnt, einem der Römer sogar das Gewand beschmutzt. Da trat Posthumius, das Haupt der Gesandtschaft, vor das Volk hin und sprach: „Lachet immerhin, so lange Ihr noch könnet; Ihr werdet lange zu weinen haben, bis der uns angethane Schimpf in Strömen Eures Blutes rein gewaschen sein wird." Das römische Volk erklärte den Tarentinern nun sofort den Krieg. Jetzt zitterten die feigen, verweichlichten Prahler und schickten eiligst Gesandte an den König Pyrrhus von Epirus. Dieser war ein tapferer, ritterlicher Fürst, der nach Kriegsruhm und Eroberungen trachtete und daher den Tarentinern seine Hilfe bereitwillig zusagte. Er kam mit einem stattlichen, trefflich geschulten Söldnerheer und 20 zum Kampfe abgerichteten Elefanten. Solche „lukanifche Ochsen" hatten die Römer noch nicht gesehen, und als es bei Herakl6a 280
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