Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Altertums - S. 290

1889 - Wiesbaden : Kunze
290 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. freiwilligen Opfertod zu übernehmen, und durch einen sündenlosen Wandel die uranfeingliche Heiligkeit und Seligkeit zu vollenden. Nachdem sich Jesus in solcher Weise durch sein Leben und Wirken, durch seinen Tod am Kreuze, durch seine Auferstehung und Himmelfahrt als den Stifter eines Reiches erwiesen hatte, das nicht von dieser Welt ist, übernahmen nach seinem Hintritte dessen weitere Verbreitung seine Jünger oder Apostel, welchen er am Pfingstseste den verheißenen Tröster, den heiligen Geist, sandte, durch dessen Verleihung sie mit besonderen Gnaden ausgestattet wurden. An demselben Pfingst-feste wurden durch die Predigt von dem Gekreuzigten dreitausend Zuhörer zur Annahme der Taufe bewogen und dadurch der Grund zur christlichen Kirche gelegt. Eine Zeit lang lebte die sich täglich mehrende Christengemeinde zu Jerusalem unangefochten in Stille und Reinheit des Wandels. Bald aber erhob sich eine Verfolgung der Juden gegen sie, und der Älmosenpfleger Stephanus wurde der erste Märtyrer oder Blutzeuge. Diese Verfolgung veranlaßte die Zerstreuung vieler Glieder der Gemeinde in andere Teile Palästinas und nach Syrien und damit die weitere Verbreitung des Evangeliums. Vor allen aber war es Paulus, aus einem Verfolger des neuen Glaubens ein auserwähltes Rüstzeug zu seiner Ausbreitung geworden, der in Syrien, Kleinasien, Griechenland und Macedonien durch seine Predigt und durch Gründung christlicher Gemeinden wirkte und endlich auch berufen wurde, in der Hauptstadt des römischen Weltreichs, in Rom selbst Zeugnis von dem Gekreuzigten abzulegen und, wie auch Petrus, durch seinen Tod zu besiegeln. Durch die Apostel und ihre Nachfolger verbreitete sich das Christentum in fast alle Länder des römischen Reiches. Überall, wohin es kam, hatte es mit großen Hindernissen zu kämpfen, die meist in dem Zusammenhang der heidnischen Religion mit der Staats-versassung ihren Grund hatten. Aber die in ihm wohnende göttliche Kraft überwand alle heidnischen Gegenbestrebungen; der selbst verleugnende Glaube der Christen, ihr heiliger Wandel und innerer Seelenfriede, ihre freudige Opferwilligkeit, die heldenmütig alle Schmach und selbst den martervollen Tod über sich ergehen ließ, mußte zuletzt über alles heidnische Wesen den Sieg erringen. Als die Verfolgungen des Christentums durch die Juden mit dem Untergange ihrer scheinbaren Selbständigkeit aufgehört hatten, begannen die Verfolgungen durch die Römer. Die Versammlungen der Christen erschienen den römischen Beamten als
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer