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1. Geschichte des Altertums - S. 295

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 56. Die Soldatenkaiser und die Flavier. 295 lich einen solchen Grad, daß sich die Legionen in Spanien und Gallien gegen ihn erhoben. Der Senat ermannte sich ebenfalls und erklärte den Kaiser für einen Feind des Vaterlandes. Da floh der feige Mordbrenner, und als er fürchten mußte, in die Hände seiner Feinde zu fallen, ließ er sich von einem Sklaven durchbohren und starb 68 als der letzte aus dem Geschlechte Cäsars und des Augustus. §. 56. Die Sottsafenbifcc utits (sie ffauier. Die drei Soldatenkaiser Galba, Otho und Vitellins 68—69. Auf Nero folgte der 23jährige Feldherr der spanischen und gallischen Legionen, Galba, welcher sich aber schon nach 7 Monaten durch Hinrichtungen, durch seinen Geiz und seine Nachsicht gegen die Soldaten so sehr verhaßt gemacht hatte, daß ihn die Prätorianer ermordeten und den Otho, den ersten Gemahl der Poppäa Sabina, zum Kaiser ausriefen. Damit waren jedoch die römischen Legionen zu Köln nicht einverstanden und wählten ihren Feldherrn Vitellins, einen rohen, sittenlosen Mann, zum Imperator. Dieser zog mit seinen Legionen nach Italien und besiegte das Heer seines Gegners bei Bedriacum am Po, worauf sich Otho entleibte. Vitellius zog darauf triumphierend in Rom ein, wo er seine kurze Herrschaft zu schwelgerischen Mahlzeiten und gewaltsamen Gelderpressungen benutzte. Er tafelte aufs kostbarste und ausgesuchteste. Lebern von Seefischen, Fasanen und Pfauengehirn, Flamingozungen und Muränenmilch wurden oft zu einem Gerichte gemischt. Um seine Eßgelüste zu befriedigen, ließ er reiche Leute hinrichten und ihr Vermögen einziehen. Kein Wunder war es, daß er in 8 Monaten 200 Millionen Mark verpraßte und allen Besseren ein Greuel war. Da riefen die römischen Legionen in Palästina ihren Feldherrn Titus Flavius Vef-p a s i a n u s zum Kaiser aus, und die an der Donau stehenden Truppen stimmten dieser Wahl zu. Bald war Rom in ihren Händen. Vitellius wurde ergriffen und nach einer grausamen Behandlung getötet. Vespasian 69—79, der erste der drei Flavier, war während seiner zehnjährigen Regierung ernstlich bemüht, das römische Reich wieder zu heben. Im Jahre 9 n. Chr. geboren und auf dem Lande erzogen, hatte er, als er erwachsen war, Kriegsdienste genommen. Seine Einfachheit, Rechtlichkeit und Tapferkeit empfahlen ihn dem Kaiser Nero, der ihn zum Feldherrn ernannte und 67 nach Judäa sandte, wo ein gefährlicher Aufstand unter den Juden ausgebrochen war. Vespasian hatte das Land um Jerusalem her bereits wieder erobert und stand gerade im Begriff, den Mittelpunkt des Aufstandes, Jeru-
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