Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Altertums - S. 308

1889 - Wiesbaden : Kunze
308 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. sittenstrenger, aber eitler Fürst. Dieser hatte bis dahin die nördliche Reichsgrenze gegen die Einfälle der Germanen geschützt, 357 bei Straßburg die Alemannen besiegt und über den Rhein verfolgt, in den Niederlanden die Franken zurückgeschlagen. Als aber der Kaiser daraufhin aus Neid Julians Truppen abrief, um sie gegen die Perser zu verwenden, empörten sich die erzürnten Legionen und riefen den Julian in seiner Lieblingsstadt Paris zum Kaiser aus. Ein neuer Bürgerkrieg drohte auszubrechen, da starb der Kaiser, und nun nahm Julian ohne Hindernis den Thron ein. Als Kaiser suchte er das Heidentum neu zu beleben und das Christentum wieder zu verdrängen. Daher führt er auch in der Geschichte den Namen Apostata, der Abtrünnige. Doch die „Wolke", wie er von dem alexandrinifchen Bischof Athanasius genannt wurde, mußte der ausgehenden christlichen Sonne bald weichen. Im Kampfe mit den Neupersern 363wurde er von einem Speere getroffen und starb mit dem Ausruf: „Du hast gesiegt, Galiläer!" Sein Nachfolger Jovian 363—364 brachte das Christentum wieder zur Herrschaft. Als er starb, wurde das Reich so geteilt, daß der den Arianismus begünstigende Valens 364—378 das Morgenland, sein Bruder Valentinian I. 364 — 375 das Abendland erhielt. Letzterem folgte sein Sohn Gratian 375—383, diesem Valentinian Ii. 383—392. Im Jahre 375 brachen die Hunnen aus dem inneren Hochasien in Europa ein und gaben den Anstoß zur Völkerwanderung, die eine allgemeine Umgestaltung der staatlichen Verhältnisse (Ii. Teil, §. 5) hervorrief. Kaiser Theodosins der Große 379—395, konnte nur mit großer Mühe die bis zu den Vorstädten Konstantinopels vorgedrungenen Westgoten, gegen die Valens den Tod gefunden, zum Rückzug bewegen und sie durch Aufnahme in das römische Reich beruhigen. Er vereinigte 394 noch einmal das ganze Reich unter seinem Scepter, verbot in demselben allen heidnischen Gottesdienst und ließ die Göttertempel entweder zerstören oder zu christlichen Kirchen weihen. Vor seinem Tode 395 teilte er seine Länder unter seine Söhne; Honorins erhielt das weströmische Reich mit der Hauptstadt Rom und den Provinzen Italien, Westafrika, Spanien, Gallien und Britannien; Arkadius das oft römische Reich (auch griechisches oder byzantinisches Reich genannt) mit der Residenz Konstantinopel und den Provinzen Thracien, Macedonien, Griechenland, Kleinasien und Ägypten. Gegen das weströmische Reich richteten sich seit jener Teilung fortwährend die Angriffe germanischer Völkerschaften, denen es auf
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer