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1. Geschichte des Altertums - S. 311

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 61, 1. Charakter, Leben und Sitten der Römer. 311 aus dem hebräischen und griechischen Urtexte unter dem Namen Vulgata kirchliche Geltung erlangte; der Bischof Ambrosius (333—397) von Mailand, der den allgemeinen Kirchengesang im Abendlande einführte und selbst Kirchenlieder verfaßte. Am meisten Einfluß übte der geist- und kraftvolle Bischof Augustinus (353—430) zu Hippo (jetzt Bona) in Afrika (§. 62, 4) durch seine Lehre vom natürlichen Verderben des Menschen und von der freien Gnade Gottes in Christo. §. 61. Die Kultur ifer Hörnet. 1. Charakter, Leben und Sitten der Römer. Das römische Volk schätzte männliche Tüchtigkeit im Kampfe und im Staatsleben als die höchsten Tugenden, wonach Jüngling und Mann ringen mußten. Daran reihten sich Vaterlandsliebe, treue Pflichterfüllungen gegen Götter und Menschen, Gerechtigkeit, Gewissenhaftigkeit und Mäßigung, Festigkeit des Willens und Zähigkeit in allen Unternehmungen. Diese Tugenden machten es zu dem größten Herrschervolk und halfen ihm ein Weltreich gründen, in welchem Kriegswesen, Staatsverwaltung und Rechtspflege eine musterhafte Ausbildung erfuhren. Die Religion (§. 31, 2) war anfänglich eine nüchterne, aber streng geübte Naturreligion und stand unter der Leitung des Staates, der sie seinen Zwecken dienstbar machte. Erst durch die Verbindung mit dem griechischen und orientalischen Religionswesen wurde der Götterdienst mannigfaltiger, aber auch äußerlicher. Die Jugenderziehung. Schon von frühester Kindheit an suchte man die Jugend an strengen Gehorsam und die hochgehaltenen Tugenden zu gewöhnen. Der Familienvater gebot unumschränkt über alle Glieder der Familie und hatte Recht über Leben und Tod seiner Angehörigen. Er durfte seine Kinder aussetzen, verkaufen oder aus seiner Macht entlassen, die Ehe feiner Tochter lösen und konnte darüber nicht zur Rechenschaft gezogen werden. In den ersten Jahren beaufsichtigte eine Sklavin die Kinder; den Unterricht erteilte später entweder der Vater oder der Lehrer einer Privatschule, welcher die Jugend im Lesen, Schreiben, Rechnen und Deklamieren übte. Die Knaben mußten Sittensprüche, Gedichte und die zwölf Gesetztafeln auswendig lernen, die Thaten wackerer Männer verherrlichen und an großen Vorbildern sich stärken. Bescheidenheit, Mäßigkeit und weise Benutzung der Zeit wurde ihnen frühzeitig eingeprägt. Lebensweise. So einfach und streng die Erziehung bei den alten Römern war, ebenso wird uns auch ihre Lebensweise geschildert.
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