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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 87

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
87 - des Tribuns M. Octavius drohte die Reform zu scheitern. Daher lie Tiberius den Tribun durch das Volk absetzen: ein verfassungswidriger Schritt. Jetzt ging das Gesetz durch. Aber die erbitterten Optimaten bersielen mit Kntteln eine Volks-Versammlung auf dem Kapitol; Tiberius wurde im Gedrnge mit 300 Anhngern totgeschlagen, die Leichen in die Tiber ^3 geworfen. 3. Der Fortsetzer seines Werkes und sem Racher ward sein neun Jahre jngerer Bruder Gaius. Auch er erstritt die ersten Lorbeeren unter Scipio, der in Tiberius' Todesjahr Numantia bezwang. Dann gewann er durch die zornige Kraft seiner Rede, dem Senate zum Trotz, das Tribnnat. Er erleichterte den Kriegsdienst und verschaffte den Armen auf Staatskosten billiges Brot. Er grndete schnurgerade Handelsstraen; durch Uber-brckungen (Viadukte) leitete er sie der Strme und Abgrnde und stellte Meilenzeiger und Aufsteigsteine fr die Reiter an den Rand. Mit der arbeitslosen Bevlkerung Roms und vielen Latinern fllte er Capua und Tarent als Friedenskolonien. Er war der mchtigste Mann im Staate; Handwerker und Ingenieure, Knstler und Gelehrte, Offiziere und Gesandte umgaben ihn wie einen Fürsten. Ja der Tribun gedachte den Latinern das volle Brgerrecht zu verschaffen und auerhalb Italiens Kolonien anzulegen. Diese hochfliegenden Plne boten den Optimaten die Handhabe, ihn dem Stadtvolk zu entfremden. Whrend er in eigener Person an der Stelle Karthagos, welches Scipios Fluch zur Schafweide bestimmt hatte, die groe Kolonie Jnnonia einrichtete, sprengten sie unheimliche Gerchte aus: Winde htten die Flaggenzeichen zerfetzt, Wlfe die Grenzpfhle ausgerissen. Gaius' Wiederwahl wurde hintertrieben. Als man sich anschickte, auch seine Gesetze abzuschaffen, entspann sich ein blutiger Kampf. Das Volk lie seinen Wohlthter im Stich; er bekam kein Pferd zur Flucht. Da lie er sich im Hain der Furina jenseits der Tiber von einem trenen Sklaven ermorden. Seinen Kops wog der Konsul *' Opimins mit Gold auf. Die Leiche ward mit Tausenden seiner Anhnger in den Flu geschleift; seiner Mutter und Gattin verbot man zu trauern. In verspteter Dankbarkeit schmckte das Volk seine Todessttte mit Blumen und Frchten. 4. Die ehrwrdige Cornelia verbrachte den Abend ihres Lebens am schnen Golfe von Neapel, von griechischen Knstlern und Denkern umgeben, mit Knigen Geschenke tauschend. In heiterer Ruhe erzhlte sie ihren Gsten von ihrem groen Vater und ihren groen Shnen. Ihr Grabstein zeigte ihren Namen mit dem Ausatze: Die Mutter der Gracchen."
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