Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 135

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
135 prchtigem Silberhaar um das schngeformte Haupt, fest und aufrecht einherschreitend, in einfacher Kleidung, welche die eigenen Tchter gefponnen und genht hatten, ein Feind aller Unmigkeit und Ziererei, die er wohl auf der Jagd im Ardennerwalde rgte in Scherz und Ernst: so lebte der Monarch in stetem Wechsel treuer Arbeit und behaglicher Ruhe. Ihn umgaben seine An-gehrigen und zahllose Hofbeamte: Kmmerer und Trnchse, Schenk und Mareschalk (Stallmeister), Pfalzgraf und Kapellanus (Hofpfarrer); Knstler und Gelehrte verschiedener Lnder be-lebten die frnkische oder lateinische Unterhaltung; seine Tchter Rotraut, Bertha, Gisela sangen zu Laute und Harfenspiel. Der Hof war die Pflegesttte feiner Sitte, aber auch frhlichen Scherzes: ein riesiger Kriegsmann rhmte sich wohl, wie er im Krieg mit den Bhmen sieben oder acht von dem Wurmzeug" wie Lerchen auf die Lanze gespiet und herumgetragen: wei nicht, was sie dazu brummten". 4. Lerneifrig wie sein Vater, war Karl noch in spteren Jahren bemht, die Mngel seines Jugendunterrichtes nachzn-holen, zumal im Rechnen und Schreiben. Um auch sein Volk hherer Bildung zuzufhren, hob er die Bischofsschulen und grndete, zunchst fr die Kinder seiner Beamten, unter der Leitung des Angelsachsen Alkuin eine Hofschule, an der be- sonders Latein gelehrt wurde. Jeder Unterthan sollte sich unter der Zucht seines Pfarrers das lateinische Vaterunser und Glau-bensbekenntnis aneignen. Er selbst versumte selten den Gottes-dienst; zu seinen nchsten Freunden, den Paladinen", zhlten auch hohe Geistliche, wie der gotische Bischof Theodulf von Orleans. Dabei blieb er durch und durch ein deutscher Mann: er lie die schnen alten Heldenlieder sammeln und pflegte die deutsche Sprache; seine deutschen Wind- und Monatsnamen leben zum Teil heute noch fort; die Geistlichen in Austrasien muten deutsch predigen. 5. Zuletzt umfate unter seinem Scepter ein Reich, ein Glaube fast das ganze Abendland. Als er den Papst Leo Iii. mit Waffengewalt zurckgefhrt in das emprte Rom, empfing er aus seiner Hand am Weihnachtsfeste 800, am Altar der 800 St. Peterskirche knieend, die rmische Kaiserkrone. Jetzt sendete ihm der Patriarch von Jerusalem Schlssel und Banner des heiligen Grabes. Der Kaiser von Byzanz machte ihm eine Orgel zum Geschenk, der Maurenknig einen Lwen und numidische Bren, der Kalif Harun al Raschid einen Elefanten und mehrere Affen, nebst Teppichen und Wohl-gerchen: lauter seltene und wertvolle Dinge.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer