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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 236

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 236 - des Adels dienten dem Vaterlande pflichtgem als Offiziere; zu ihrer Ausbildung schuf Friedrich Wilhelm das Kadettenhaus. 3. Die Stdter hatten an Stelle des Kriegsdienstes eine Accise zu entrichten. Sie sollten das Bergwerk" des Volks-Wohlstandes ausbeuten: Gewerbe und Handel. Es verdro den kerndeutschen Fürsten, da man die Blitz- und Schelmfran-zosen" nachffte und ihnen so viel abkaufte. Fremdlndische Er-zeuguifse verteuerte er durch Eingangszlle, damit sie die ein-heimischen nicht vom Markte drngten. Im Unterschied von seinen Standesgenossen betrachtete er den Staat nicht als sein Eigentum; er erkannte als seine knigliche Gewissenspflicht, sein Volk, so viel nur mensch und mglich" zu konservieren", es so wohlhabend zu machen, da die Abgaben es nicht drckten. Er verteilte die Steuern auf alle Untertanen nach Magabe ihres Vermgens; sein eigener Hofhalt sollte nicht accisefrei sein. Er verwandelte die Leibeigenschaft in die Erbunterthnigkeit mit gemilderter Fronlast und schtzte die Bauern vor Mihandlung: ein König der Bettler, wie die Franzosen spotteten. In guten Jahren kaufte er Kornvorrte ein, um sie in teuern Zeiten billig abzulassen; so hat er, so spter sein Sohn der Hungersnot vor-gebeugt. Fleiige Hnde waren ihm immer willkommen. Den Protestanten, welche der Erzbischof von Salzburg auswies, ge-whrte er Untersttzung und Wohnsitze in Ostpreuen. Er selbst war duldsam; als ein protestantischer Eiferer ihn fragte, warum er in seinen rheinischen Regimentern katholische Feldprediger dulde, gab er die schlichte Antwort: Weil da katholische Soldaten sind." Zur Ausfhrung all seiner Maregeln bildete der knigliche Zuchtmeister einen gewissenhaften Beamten st and heran, dem er eine geachtete Stellung und in seiner Person das Vorbild selbstvergessender Pflichttreue gewhrte. 4. Auch sein Nachfolger sollte kein Weichling und Stuben-1712 Hocker werden. Kronprinz Friedrich war am 24. Januar 1712 geboren, ein schner Knabe mit groen dunkelblauen Augen. Der König gab ihm zum Lehrer den besten Mann, den er finden konnte, den Sohn eines R^fngiv, den hochgebildeten D u h a n, den er selbst in den Laufgrben vor Stralsund als Kriegsfreiwilligen kennen gelernt hatte, als er diese Festung den Schweden entri. Gang und Inhalt des Unterrichts ordnete er selbst aufs genaueste. Latein und alte Geschichte blieben aus-geschlossen. Dagegen sollte der Prinz Franzsisch und Deutsch kurz und gefllig schreiben und sprechen, die neuere Geschichte, namentlich des Hauses Brandenburg, verstehen lernen, Hauptfach-lieh aber beten sowie exercieren und andere krperliche bungen machen, damit er ein guter Christ werde und ein guter Soldat.
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