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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 248

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
248 moniert fielen weg. Edelmann, Brger und Bauer sollten vor dem Gesetze gleich sein. Irren- und Waisenhuser, Spitler und Besserungsanstalten traten ins Leben. Leider wollte Joseph, was seine Mutter allmhlich zu bessern gesucht, mit einem Schlage durch ein Machtwort umgestalten. Ein Befehl jagte den andern. Aber zur Ausfhrung fehlte der tchtige, pflichttreue Beamtenstand, wie ihn Preußen be-sa. Die groen Reformgedanken Josephs: die rechtliche Gleich-stelluug der nichtkatholischen Christen mit den Angehrigen der katholischen Staatsreligion, die Duldung der Juden, die Ab-schaffnng der Leibeigenschaft, begriff das Volk nicht; durch andere, wie die Aushebung der 700 Kloster, die nur dem beschaulichen Leben dienten, fhlte es sich verletzt. Diese Schwierigkeiten entmutigten den gekrnten Menschenfreund". Sie hatten einen Adler, aber sie erkannten ihn nicht," klagte Katharina Ii. nach Josephs frhem Tode. 4. Als Kaiser Karls Vii. Sohn kinderlos starb, wollte Joseph, um das Deutschtum in sterreich zu strken, Bayern als erledigtes Lehen fr das Reich einziehen. Friedrich Ii. widersetzte sich: der ehrgeizige Kaiser durste nicht zu mchtig werden. So brach der bayerische Erbfolgekrieg aus; aber ein Handschreiben Maria Theresias an Friedrich beendete ihn rasch. Bayern kam an seinen rechtmigen Erben, den Kurfrsten Karl Theodor von der Pfalz; seine Selbstndigkeit war gerettet. Bald 1780 nach dieser Friedensstiftung starb die groe Kaiserin. Nach einigen Jahren bot der rastlose Kaiser dem Kursrsteu gegen Bayern seine Niederlande an; dieser gedachte sie mit seinen Pflzer Landen zu einem Knigreich Burgund, Anstrasien oder Belgien zusammenzuschmelzen. Diesmal vereitelte Friedrich die Verstrkung des Erzhauses durch die Grndung des Frsten-bund es: darin stellten sich die meisten nord- und mitteldeutschen Fürsten, auch Kurmainz, nebst dem Markgrafen von Baden unter die Leitung Preuens. Es war der erste Anlauf zu einer neuen Zusammenfassung der deutschen Stmme, einem Ziel, das Friedrich oft beschftigte: Ich denke," schrieb er einmal, wir Deutsche haben lange genug untereinander unser Blut vergossen; es'ist ein Jammer, da wir nicht zu besserem Verstndnis kommen knnen." 5. Immer mehr hatte sich der alte Fritz" der Einsamkeit hingegeben und aller Erholung, der Musik und der Unter-Haltung mit geistvollen Freunden, entsagt. Dennoch war er jetzt, am Rande des Grabes, mehr als je der Held des deutschen Volkes. Als er starb, rief ein schwbisches Buerlein: Wer soll nun die Welt regieren?" In den Htten des bayerischen Hoch-
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