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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 273

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
Entlassung. Die Tiroler aber setzten den Kampf fort, und ihr Fhrer, der Sandwirt Andreas Hofer aus dem Passerthal bei Meran, fhrte als Oberkommandant von Diroll" eine wohl-meinende Bauernregierung in Innsbruck. Der Friede zu Schn-bruun, dem prchtigen Kaiserschlosse bei Wien, entfernte sterreich vom Adriatischen Meer. Aus Kram, Krnten, Friaul, sowie aus dem Tiroler Pusterthale schuf Napoleon den neuen Franzosenstaat der Jllyrischen Provinzen. Das Etschthal kam an das Knigreich Italien; nur das Innthal blieb bayerisch. Tirol war in drei Teile zerrissen. Doch wurde dem verlassenen Vlklein Verzeihung (Amnestie) zugesichert. Hofer jedoch nahm zum vierten Male fr sein geliebtes Kaiserhaus den Kampf auf; Napoleon setzte einen Preis auf seinen Kopf und lie ihn, als ein Verrter sein Versteck anzeigte, in Mantua erschieen. Stehend, mit unverbundenen Augen sab der fromme Mann dem Tod ent-gegen; er gab selbst den Befehl: Feuer!" 3. In Preußen wollte Major Ferdinand von Schill, der Held von Kolberg", der Befreier seines Volkes werden, wie er sein Liebling war. Gleich beim Ausbruche des Krieges fhrte er, auf eine allgemeine Erhebung rechnend, sein Husaren-Regiment ins Feld. Alles blieb still. Da bahnte sich die tapfere Schar an der Elbe hinunter eine rhmliche Bahn und warf sich in die schwedische Festung Stralsund. Dort fand Schill im Straenkampfe mit Hollndern und Dnen den Tod. Elf seiner Offiziere wurden gefangen und in Wesel standrechtlich erschossen. 4. Jetzt kannte Napoleons Herrschsucht keine Grenzen mehr. Er lie den greisen Papst als Gefangenen aus Rom weg-schleppen. König Ludwig von Holland, der sich strubte, sein Land durch die Kontinentalsperre zu Grunde zu richten, mute die Krone niederlegen, und Holland wurde als eine Anschwem-muug franzsischer Flsse Frankreich einverleibt. Auch den Kanton Wallis mit seinen Alpenpssen und die drei deutschen Hansa-ftbte samt Oldenburg schlug ein Federstrich des Selbstherrschers zum Kaiserreiche, das nunmehr bis an die Ostsee reichte und bis tief hinunter an das Abriettische Meer. Allein der ehrgeizige Herrscher hatte keinen Sohn. Da ver-stie er die arme Josephine, welche dem harten Mann eine rhrenbe Anhnglichkeit bewahrte bis zum Tode. Er vermhlte sich mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers Franz Ii. Dem Thronerben, den sie ihm schenkte, verlieh er in der Wiege den Titel König von Rom". Whrend er so in unumschrnkter Machtflle aufbaute und zerstrte, grollte fern in Pommern der alte Blcher: Er ist ein bummer Kerl." 18
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