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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 277

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 277 - dem ganzen Volke den heien Entschlu, zu handeln wider den Mrder der Hunderttausende. Der Mensch mu zu Boden!" lautete die Losung. Dem Deutschen ging das Herz ans beim Anbruch seines Vaterlandes", welchen Schill, der schne Morgen-stern, angekndigt hatte. Aus eigenem Antriebe sammelten sich die Stnde Ostpreu-ens um 2)orf, Stein und Arndt, den Freiheitsnger, und beschlossen allgemeine Volksbewaffnung zum Schutze der Provinz, ehe die Russen sie befreiten. Aus Kolberg schrieb General v. Borstell an den König: Ich bitte Ew. Majestt fufllig: lassen Sie uns los!" In der Umgebung des Monarchen aber wetterte Blcher, es sei Zeit, alles Schelmenfranzosenzeug samt dem Musj Napoleon vom deutschen Boden zu vertilgen". 2. Nach langem Sorgen und Zweifeln siedelte der König von Potsdam, wo er nicht sicher war vor franzsischen An-schlgen, nach Breslau der. Er schlo eiu Bndnis mit dem Zaren, welchen Steins Feuereifer zur Fortsetzung des Kampfes bestimmt hatte, erlie den Befehl zur Bildung freiwilliger Jger-corps und stiftete am Geburtstage der Knigin Luise den Orden des Eisernen Kreuzes, welches die einzige Auszeichnung sein sollte in diesem heiligen Kriege". Art demselben 10. Mrz zeigte ihm Scharnhorst vom Fenster des Schlosses aus mit stolzer Seele die Freiwilligen, wie sie zu Fu, zu Ro, zu Wagen in dichtem Gewimmel sich jubelnd vorberdrngten. Thrnen strzten dem schwergeprften Fürsten aus den Augen. Mit kniglichem Ver-trauen erlie er nach einigen Tagen die Kriegserklrung, dann den schlichten Aufruf: An mein Volk!" Darin standen die ergreifenden Worte: Es ist der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehen fr unsere Existenz, unsere Unabhngigkeit, unseren Wohlstand; keinen andern Ausweg giebt es, als einen ehren-vollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem wrdet Ihr getrost entgegen gehen um der Ehre willen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag." 3. In die neu errichtete Landw ehr trat als erster Gemeiner ein Ostpreue ein, der ehemalige Minister Alexander v. Dohna. Stand, Vermgen, Beruf machten keinen Unter-schied. Wer die Waffen tragen konnte, verlie seine Beschfti-gung, verlie Eltern und Braut, Weib und Kind, um unter dem Abzeichen des Blechkreuzes mit der Inschrift: Mit Gott fr König und Vaterland!" sein Leben zu wagen. Die Schulen leerten sich; in Berlin allein meldeten sich 370 Gymnasiasten bei den Jgern, und ihre Lehrer blieben nicht zurck; Universi-tts-Profefsoren zogen mit ihren Hrern zum Werbeplatz. Die Beamten mute der König durch gemessenen Befehl zurckhalten
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