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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 289

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 289 Ordnung, kein unabhngiger Oberbefehl geschaffen. Von einer Vertretung des deutschen Volkes war keine Rede. 7. Diese Bun des akte", die Deutschland zum Spott der Völker machte, ward am 8. Juni unterzeichnet. An demselben 1815 Tage verlas in der Schlokapelle zu Charlottenburg der am 22. Mrz 1797 geborene Prinz Wilhelm von Preußen als Konfirmand sein selbstverfates Glaubensbekenntnis, aus dem sich manche Stze geradezu als Verheiung erwiesen haben fr das deutsche Volk: Meiue Krfte gehren der Welt, dem Vater-lande. Die will ich fr meine wahren Freunde halten, die mir die Wahrheit sagen, wo sie mir mifallen knnte. Ich halte es viel hher, geliebt zu sein als gefrchtet zu werden. Auf Gott will ich unerschtterlich vertrauen, ihm alles anheimstellen und nur im Glauben an seine Vorsehung einen getrosten Mut zu erhalten suchen." Dieser knigliche Jngling war bestimmt, das in der Bundes-Akte aufgerichtete Gebude zu sprengen und ein dauerhafteres zu begrnden unter Preuens wohlverdienter Fhrung: das neue deutsche Kaiserreich. 2. Die orientalische Frage. Die Griechen. 1. Wie Prinz Wilhelm waren alle Freiwilligen aus dem Kriege heimgekehrt mit der Hoffnung auf ein einiges Reich mit einem freien Volk, an dessen Glcke sie krftig mitzuarbeiten ver-langten. Weitblickende Fürsten schufen auch in den Einzel-staaten landstndische Verfassungen: dem Beispiel des alten Karl August, der seiner Volksvertretung das Recht der Steuer-bewilligung gewhrte und den Zeitungen das Recht freier Meinungsuerung, die Prefreiheit, folgten Bayern und Baden, Wrttemberg und Hessen-Darmstadt. Aber eine Ver-tretung des ganzen deutschen Volkes gab es nicht; der allmchtige Minister sterreichs, Fürst Metternich, wollte keinen ver-ruchtereu Gedanken kennen als den einer Einigung der deutschen Völker. Er beschwor, auch in Preußen, eine grausame Verfol-gung herauf der die Studenten, die einen Vollbart und um die Brust schwarz-rot-goldene Bnder trugen und Vaterlands-lieber sangen. Wegen eines solchen Hochverrates" wurde spter der Mecklenburger Fritz Reuter in Preußen zum Tode ver-urteilt, dann zu einer Festungshaft von dreiig Jahren be-gnadigt", von denen er sieben abgesessen hat. Seine Laufbahn im Staatsdienst war verdorben; es blieb ihm nichts brig, als der plattdeutsche Dichter der Luschen und Rimels", der 19
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