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1. Alte Geschichte - S. 19

1903 - Altenburg : Pierer
10. Kambyses, gypten. 19 dort eingewandert war. In Westen und Osten durch wste Gebirge und Wstenland abgeschlossen, hatte es sich in ganz eigentmlicher Weise entwickelt. Da Regen dort eine groe Seltenheit ist, und das Gedeihen des Landes von den regelmig eintretenden berschwemmungen des Nils (dauern von Juli bis Oktober) abhngt, waren die Bewohner darauf angewiesen, durch Anlegen von Kanlen mit groen Schpf-rndern den segensvollen Fluten eine mglichste Verbreitung zu geben. Dies frderte bei ihnen die Ausbildung der technischen und mathematischen Wissenschaften, sowie auch der Astronomie. Auch im Huser- und Tempelbau erlangten sie eine groe Fertigkeit, und die Gewerbe, wie Tischlerei und Metallgu gelangten zu hoher Ausbildung. Sie ver-standen die Kunst der Glasbereitung und wuten herrliche Gewnder zu weben. Frhzeitig waren sie im Besitze einer Bilderschrift, der Hieroglyphen, mit der sie die Wnde und Sulen ihrer Gebude be-deckten. Aus dieser hat sich allmhlich die Buchstabenschrift entwickelt. Auch in Beziehung auf ihre Religion unterschieden sich die gypter von allen brigen Vlkern. Ursprnglich hatten sie wohl nur einen Gott, Ra, verehrt, der der Herr des Himmels war; aber da jede Stadt ihn unter einem anderen Namen verehrte, so kam man bald zu einer groen Zahl von Gttern, unter denen Ammon, Horus, Osiris und seine Schwester Isis die bekanntesten sind. Auch an bse Götter, die mit den guten in stetem Kampf lgen, glaubten die gypter. Um den Schutz der guten zu erwerben und die Angriffe der bsen abzuwehren, bedurfte es bestimmter Zauberformeln, die aber nur die Priester vollstndig kannten. Da nun gleichzeitig die Priester allein im Besitze der Wissenschaften und Knste waren, so entstand bald ein streng abgeschlossener Priesterstand, der allmhlich alle Re-gierungsgewalt an sich ri und die Könige (Pharaonen) trotz ihrer unbeschrnkten Gewalt immer mehr von sich abhngig machte. Diese Macht des Priesterstandes wurde noch durch den Glauben der gypter an die Unsterblichkeit der Seele vergrert. Die gypter glaubten, da die Fortdauer der Seele von der des Krpers abhnge. Sie balsamierten daher die Leichen sorgfltig ein (Mumien) und verwahrten sie in festen Grbern, indem sie entweder steinerne Gebude der den-selben errichteten (daher die Pyramiden), oder sie in tiefen Felsen-grbern verbargen. Die Einbalsamierung aber bedurfte die Erlaubnis der Priester. Nach dem Tode erfolgte vor den Gttern ein Gericht, das die Seele entweder zur Seligkeit im Kreise der Götter zulie, oder zur Qual der Seelenwanderung durch Tierleiber verurteilte. Wer dort bestehen wollte, mute die richtigen Gebete anwenden, die aber auch grtenteils nur den Priestern bekannt waren. Die Götter offen-barten ihr Wesen nach dem Glauben der gypter in den Tieren. Daher der Tierdienst derselben und die Verehrung bestimmter Tiere, wie des Rindes und besonders des Apisstieres, der Katze, des Sperbers, des Ibis, des Krokodils. Da der gypter sehr fest an dem Herkommen hielt, so trat gewhnlich der Sohn in den Stand des Vaters. Daraus entstand eine strenge 2*
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