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1. Alte Geschichte - S. 99

1903 - Altenburg : Pierer
48, Das Christentum. 99 48. Das Christentum. Unter Kaiser Augustus wurde der Weltheiland geboren, unter Tiberius lehrte und starb er. Von den rmischen Machthabers wurde das grte Ereignis der Weltgeschichte nicht beachtet, ja nicht einmal bemerkt. Aber im stillen breitete sich die neue Religion besonders durch die ausopfernde Missionsttigkeit des Paulus bald der das ganze rmische Reich aus, zunchst meist unter den Armen und Bedrngten. Schon frhzeitig hatte sich in Rom selbst eine Gemeinde gebildet Die Heidenwelt verachtete diese unscheinbaren Leute, oder hate sie auch als Feinde des Menschengeschlechts", weil sie sich nicht an den unsittlichen Vergngungen, besonders den Tierhetzen und Fechter-spielen, beteiligten. Bald sollte sich dieser Ha durch die Tat erhrten. Unter Rero war ein furchtbarer Brand in Rom ausgebrochen, als dessen Urheber man Nero selbst ansah. Um den Verdacht von sich abzuwlzen, lie er daher die Christen als Anstifter verfolgen und unter schrecklichen Martern hinrichten (64). Seit jener Zeit sind noch 64 neun Verfolgungen der die Christen hereingebrochen, in denen zahllose Glaubenszeugen (Mrtyrer) oft unter den furchtbarsten Qualen starben. Anfangs hatte man nur daran Ansto genommen, da die Christen sich nicht an den heidnischen Festen beteiligten und den Gttern, zu denen auch die Kaiser gerechnet wurden, nicht opferten. Spter kam man aber zu der Einsicht, da es sich um das Bestehen der ganzen Heid-nischen Religion handelte. Daher waren die Verfolgungen im Anfange weniger allgemein und schrecklich, wurden aber, je lnger der Kampf dauerte, desto planvoller, allgemeiner und grausamer. Die wichtigsten Verfolgungen waren unter Trajan, M. Aurel, Decius (f 251) und vor allem unter Diocletian und seinen nchsten Nachfolgern. Aber alle Anstrengungen der Kaiser und ihrer Beamten gegen die wehrlose Menge waren fruchtlos. Constantinus, der, schon ehe er Alleinherrscher wurde, die Christen geschtzt hatte und dafr auch von ihnen untersttzt worden war, trat als Kaiser zum Christentum der und erhob es zur Staatsreligion. Nach seinem Tode versuchte nur noch ein Kaiser, der sonst tchtige Julianus (Apostata), das Christentum zu unterdrcken (360363), aber ein frhzeitiger Tod raffte ihn hinweg. Seitdem haben nur noch christliche Kaiser regiert; die Heiden zogen sich zuletzt auf das Land zurck (daher pagani) und verschwanden allmhlich. So hatte das Christentum im rmischen Reiche den Sieg errungen; ja auch jenseits der Grenzen desselben in dem entlegenen Abyssinien, in Armenien und Irland schlug es feste Wurzeln. Nun entstanden anstatt der heidnischen Tempel prchtige Kirchen, in denen ein glnzender Gottesdienst gefeiert wurde, die Bischfe erhielten Reichtum und Ansehen und nahmen nicht selten an der Leitung des Staates teil; aber wenn auch Unzhlige die Segnungen des Christentums an sich erfuhren, der ersterbenden Welt des Altertums konnte es kein neues Leben einhauchen. Neue, jugendlich krftige 7*
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