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1. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 5

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 5 sich vom einfachen Artillerie-Leutnant zum Kaiser der Franzosen emporgeschwungen hatte. In mehrere Hauptstdte unseres Welt-teils war er als Sieger eingezogen; denn fast niemals glckte es jemand, ihn, den mchtigen Feldherrn, auf blutiger Walstatt zu besiegen. Als Prinz Wilhelm neun Jahre alt war, brach Napoleon mit seinen Kriegern wie ein furchtbarer Sturm der Preußen herein. Dort, wo am Saaleflu die Universittsstadt Jena liegt, besiegte er das preuische Heer vollstndig. Berlin geriet in seine Gewalt, ebenso fast alle Festungen, und so mute Prinz Wilhelm mit seiner kniglichen Mutter bis in den fernsten Winkel des zuvor so stolzen und nun so tief gedemtigten Knigreichs fliehen. Niemals hat der Prinz jene schreckliche Zeit vergessen knnen; tief hatten sich in sein Gedchtnis die Worte der Mutter eingeprgt, die sie auf der Flucht im Schlosse zu Schwedt an der Oder an ihre Shne richtete: Begngt Ihr Euch nicht mit Thrnen allein; handelt, entwickelt Eure Krfte! Suchet dann den jetzt verdunkelten Ruhm Eurer Vor-fahren von Frankreich zurckzuerobern, wie sich Euer Urgrovater, der Groe Kurfürst, einst bei Fehrbellin an den Schweden rchte!" In wunderbarer Weise geschah es dann, da Prinz Wilhelm als König die Mahnung der Mutter erfllte. In jenen Tagen der Trbsal ernannte der König den Prinzen am Neujahrsmorgen 1807 zum Offizier. Er bewies solchen Eifer in seiner militrischen Ausbildung, da er sich das Urteil verdiente: Prinz Wilhelm ist in den ersten beiden Jahren seiner Dienstzeit mit dem preuischen Jnfanteriedienst nach jeder Richtung hin vertraut worden und ist bereits mit Leib und Seele Soldat". Whrend sich das preuische Volk zum Befreiungskampfe vorbereitete, erkrankte die edle Knigin. Mit dem Vater und dem ltesten Bruder zusammen eilte Prinz Wilhelm an ihr Schmerzenslager. Kein Arzt, kein Heilmittel konnte sie retten. Als sie entschlummert war, da fielen die Prinzen auf die Kniee und kten unter heien Thrnen die Hnde der inniggeliebten Mutter. Prinz Wilhelm wand darauf drauen im Garten einen Kranz aus Eichenlaub, Rosen und Wiesenblumen und legte ihn auf ihr Totenbett. 2. Kaiser Wilhelms Jnglingszeit. Drei Jahre darauf zog Napoleon gegen Rußland zu Felde. Aber sein Heer schmolz bald zu-
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