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1. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte
1899 -
Leipzig
: Teubner
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1. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte 
- S. 31
1899 -
Leipzig
: Teubner
3. Kaiser Friedrich Iii.
irdische Hlle seines Vaters in die Gruft im Schlogarten geleitete. Immer mehr verschlimmerte sich die Krankheit, die ihn ver-hindert hatte, dem Sarge des Entschlafenen zu folgen. Er konnte nicht mehr sprechen; was er seinen Lieben oder den Dienern sagen wollte, mute er auf Zettel schreiben. Er duldete wie ein Held, ohne zu klagen und ohne zu hadern, da er, kaum Kaiser geworden, nun so bald schon sterben mute. Lerne leiden, ohne zu klagen!" schrieb er an einem Tage auf ein Stck Papier, als ihn sein zweiter Sohn Heinrich besuchte. Mit groer Pflicht-treue pflegte ihn seine Gemahlin Viktoria. Sein Trost in allem schweren Leid war ein Lied, das er im Gedchtnis bewahrte. Es lautet:
Wenn der Herr ein Kreuze schickt, Lat es uns geduldig tragen! Betend zu ihm aufgeblickt,
Wird den Trost er nicht versagen; Denn es komme, wie es will, In dem Herren bin ich still.
Ist auch oftmals unser Herz Schwach und will wohl gar verzagen, Wenn es in dem strksten Schmerz Keinen Tag der Freud' sieht tagen; Sagt ihm: komm' es, wie es will, In dem Herren bin ich still.
Darum bitt' ich, Herr, mein Gott,
La mich immer glaubend hoffen!
Denn dann kenn' ich keine Not,
Gottes Gnadenhand ist offen;
Drum, es komme, wie es will,
In dem Herren bin ich still.
e. v. Willich.
Die Augen der ganzen Welt waren auf Charlottenburg und das mannhafte, wahrhaft knigliche Dulden Kaiser Friedrichs gerichtet. In den hundert Tagen, die er herrschte, sprach selbst kein Franzose ein bses Wort der ihn, der sich so bewnnderns-wert zeigte. Am 15. Juni vormittags 11 Uhr brach sein Auge, und wieder hallten die Trauerglocken durchs deutsche Vaterland, dem schon der zweite Kaiser genommen war. Drei Tage darauf wurde er in der Potsdamer Friedenskirche beigesetzt.
Von einem Vorgange aus seiner Knabenzeit erzhlt folgendes Gedicht: