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1. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 50

1899 - Leipzig : Teubner
50 H. Lebensbilder aus der ferneren Vergangenheit. groen König sterben werde". Sofort berreichte ihm Friedrich seine eigene goldene Uhr. d) Seine Sorge fr Land und Volk. In seinem Lust-schlsse Sanssouci (sprich angnssi, d.i. Sorgenfrei), das er sich bei Potsdam hatte bauen lassen, wachte er der die Sicher-heit Preuens und sorgte er fort und fort fr die Wohlfahrt seines Volkes. Er war sehr fleiig und verlangte, da auch die Be-amten und die Offiziere mit aller Kraft und allem Wissen ihrer Pflicht nachkmen. Als es Friede geworden war, verteilte er einen groen Teil der Vorrte als Saatkorn an die aus-geplnderten Bauern, gab ihnen Pferde und erlaubte ihnen, sich Bauholz aus den Staatsforsten zu holen. Er bezeichnete sich als den ersten Diener des Staates und verbrauchte nicht viel fr sich. Er frderte den Bauernstand wie die Brger, wo und wie er nur konnte. Niemand durfte fortan die Bauern mehr schlagen; um ihnen fr den Fall einer Miernte zu helfen, ordnete er das Pflanzen der Kartoffel an. Die Tage, wo sie beim Ritterguts-besitzer umsonst arbeiten muten, wurden verkrzt. Er lie Smpfe austrocknen und siedelte auf dem neugewonnenen Lande Bauern an. e) Heerwesen und Rechtspflege. Nicht minder groß war die Sorge, die er dem Heere zuwandte. Er vermehrte es auf 200 000 Mann, rstete es gut aus, besichtigte es oft und fhrte die Manver ein. Fr eine der hchsten Herrschertugenden hielt er die Gerechtig-feit. So verlangte er unparteiische Rechtsprechung. Dann lie er ein neues, besseres Gesetzbuch ausarbeiten. Wenn er zu Sans-souci arbeitete, strte ihn hufig das Klappern einer nahen Mhle. Er bot dem Besitzer viel Geld fr diese an, ja er wollte ihm eine grere Mhle anderswo bauen lassen. Aber der Mller sagte: Mein Grovater hat die Mhle gebaut, er und mein Vater haben darin gemahlen, so sollen sie nun auch meine Kinder einst von mir bekommen". Wei Er denn aber nicht, da ich Ihm die Mhle wegnehmen knnte?" Ja", sagte der Mller, wenn das Kammergericht in Berlin nicht wre!" Der König lie ihm die Mhle, hocherfreut, da sein Volk so fest auf die Unparteilichkeit seiner Gerichte vertraute. Im Jahre 1786 starb Friedrich, 74 Jahre alt, tief betrauert von fast ganz Europa.
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