1899 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Schenk, Karl
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Lehranstalt, Realanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Griechische Sagen.
in einem Kampfe die schne Jole. Jetzt frchtete Dejamra, von ihm verstoen zu werden. Sie trnkte daher ein Gewand mit dem Blute des Centauren und sandte es ihrem Gatten. Kaum hatte dieser es angelegt, so empfand er die Wirkung des fressenden Giftes. Er fhlte, da sein Ende da sei. Auf dem ta lie er sich einen Scheiter-Haufen errichten. Er stieg hinauf, und sein Freund Philoktetes steckte das Holz in Brand. Eine Gewitterwolke aber senkte sich herab und trug ihn hinauf auf den Olymp. Im Kreise der Götter lebte er weiter in ewiger Jugend.
4. Theseus.
Theseus, der Sohn des Knigs geus von Athen, war geboren in Trzsn in Argotis, wurde auch dort von seinem Grovater erzogen. Denn seine Mutter thra, eine Tochter des Knigs von Trzsn, war ihrem Gatten nicht nach Athen gefolgt. geus hatte vor feinem Weggange ein Schwert und ein Paar Schuhe unter einem Felsblocke verborgen und geboten, fein Sohn solle nach Athen kommen, wenn er mit eigner Kraft diese Erkennungszeichen hervorholen knne. Zum Jnglinge herangewachsen, wlzte Theseus den Stein hinweg, nahm Schwert und Schuhe und wanderte nach Athen. Unterwegs ttete er Sinnis, den Fichtenbeuger", und den Gliedansrecker" Prokrustes. Jener band alle Wanderer, die er ergriff, an die Wipfel zweier gegen einander gebogenen Fichten und lie sie dann von den zurckschnellenden Bumen zerreien. Der Gliedansrecker legte alle Fremden, die sehr lang waren, in ein kurzes Bett und hieb von ihren Beinen soviel ab, da sie hinein paten. Kleine Gste legte er in eine sehr lange Bettstelle und reckte ihnen, damit sie es ausfllten, so lange die Glieder aus, bis sie den Geist aufgaben.
geus nahm seinen Sohn mit Freuden auf. Damals lastete auf den Athenern die schwere Verpflichtung, aller neun Jahre sieben Jnglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta zu schicken. Dort lie sie König Minos in seinem berhmten Labyrinth von dem Minotanrns, einem Ungeheuer mit einem Menschenleibe und einem Stierkopfe, umbringen. Eben war der Zins zum drittenmale fllig. Da ging Theseus freiwillig mit nach Kreta. Hier schenkte ihm die Knigstochter Ariadne, die ihn lieb gewann, einen Garnknuel, das er bei dem Gange in das Labyrinth aufrollen lie. Er ttete den Miuotaurus und fand sich nebst den brigen Jnglingen und den Jungfrauen an dem Faden wieder aus dem Labyrinth. Nun floh er mit Ariadne und seinen Gefhrten auf das Schiff. Doch auf dem Heimwege versumte der Steuermann, das schwarze Segel einzuziehen und durch ein weies die Rettung des Theseus anzuzeigen, wie er versprochen