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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. 4

1873 - Karlsruhe : Braun
4 wohl die frhesten Bewohner des Landes, welche die Sitten und Religion der herrschenden Kasten nicht annahmen. Von diesen sind wahr-scheinlich die in Europa herumziehenden Zigeuner ausgegangen. 5. Dieses Kastenwesen hat die Inder im Fortschreiten der Kultur gehindert, die in der ltesten Zeit sehr blhend gewesen sein mu, wie ihre zahlreichen Schrift- und B and enkmler jetzt noch an-deuten. Die ltesten und wichtigsten Schriften der indischen Literatur sind die Bcher der Bedas (d. h. das Wissen, zum Theil schou um das Jahr 1400 v. Chr. verfat), und das Gesetzbuch des Meuu. Beide sind in der uralten und gebildeten Sprache der In-der, in dem sogen. Sanskrit geschrieben, und sind die Haupt-quellen der indischen Religion und Weisheit. Einer etwas sptem Zeit (seit 600 v. Chr.) gehren ihre wunderbaren Bau-deukmler an, nmlich die in Granitfelsen gehauenen Tempel-anlagen von uugeheuerm Umfang und mit unzhligen Bildwerken, und die sogenannten Pagoden, ebenfalls Tempel, in Form von Pyramiden erbaut und oft von auerordentlicher Gre. Unsere Zahlzeichen sind ebenfalls eine sehr alte Erfindung der Inder, von denen sie spter zu den Arabern, und durch diese nach Europa kamen, wehalb sie hier arabische Zahlen heien. 6. Auch die religisen Vorstellungen der Inder waren in der ltesten Zeit reiner als in der sptern. Sie verehrten den Einengott, den nnsichtbaren Gruud aller Dinge, unter dem Namen Parabrahma; von ihm gibt es kein Bild; aber er offenbarte sich den Menschen als B r a h m et, oder schaffender, als V i s h n u, oder erhaltender, und als Siva, oder richtender und zerstrender Gott. Auch glaubten die Inder an eine sogenannte Seelen-Wanderung, d. i. da die Seelen der unreinen und mit Snden befleckten Menschen nach deren Tod in andern Leibern, selbst in denen von Thieren, wiedergeboren werden, bis sie stufenweise gelutert in den Himmel Brahma's eingehen knnen. 7. Spter (um 600 vor Christus) trat in Indien ein neuer Religionsstister, Buddha, auf. Er war der Sohn eines indischen Knigs, entsagte aber der Krone und den Genssen des Hoflebens, und wurde Einsiedler. Darauf zog er lehrend und fr Drftige Almosen sammelnd in Indien umher. Er trat den Lehren der Brahmalten und ihrem Kastenwesen entgegen und wandte sich an alles Volk ohne Unterschied der Stnde. Selbstbeherrschung, Ent-haltsamkeit, Geduld, Milde und Erbarmen gegen Menschen und Thiere erklrte er fr Hauptgebote der Religion. Nach seinem Tode wurde Buddha, d. i. der Erleuchtete, von seinen Schlern gtt-lich verehrt. Seine Religion fand in ganz Hinterasien groen Anhang, entartete aber dort nach und nach ganz in blos uere Bubungen mtd Formeln, und vermochte daher ebenfalls nicht, jene Völker danernd sittlich zu heben und zu veredeln. Dieser
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