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1. Lehr- und Lesebuch der Geschichte von der Gegenwart bis auf Kaiser Karl den Großen - S. 143

1892 - Berlin : Mittler
39. Die Folgen des Krieges. 143 des ganzen Deutschlands handelte fast niemand mehr. Jeder suchte nach Mglichkeit fr sich und sein Land Vorteile zu erringen. Der Kaiser hatte hauptschlich nur das Recht der Standeserhhung, Adelsverleihung u. s. w. gewahrt behalten. Das Kaisertum war ein Titel ohne In-halt und blieb bei dem Hause Habsburg, weil sonst niemand danach trachtete. Durch den dreiigjhrigen Krieg war Deutschland in jeder Beziehung, sowohl politisch als im Handel, in Knsten und Wissen-schasten aus seiner ersten Stellung zurckgedrngt. Politisch gewann es seine alte Stellung erst in uuserm Jahrhundert wieder. Whrend in England und Frankreich im siebzehnten Jahrhundert Kunst und Litteratur emporblhten, erlangten sie in Deutschland erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts neue Bedeutung. Viii. Die Trkenkriege. 40. Soliman der Prchtige. Zur Zeit der Reformation machten die Trken dem Kaiser Karl V. viel zu schaffen. Nachdem sie das byzantinische Reich durch die Eroberung von Konstantinopel 1453 vernichtet und dann auch die Balkanstaaten unter ihre Botmigkeit gebracht hatten, drangen sie an der Donau auswrts weiter vor, gleich als ob sie ganz Mitteleuropa erobern wollten. Beim Beginn der Reformation war das Knigreich Ungarn in ihrer Hand. Gerade damals herrschte der die Trken Soliman der Prchtige, der durch immer neue Kriegszge nach Westen die Grenzen seines Reiches auszu-dehnen trachtete. Selbst Wien bedrohte er, doch leistete dies ihm tapferen Widerstand. Die Trkennot veranlagte teilweise auch Karl V., in jener Zeit der Reformation weniger schroff entgegen zu treten. ( 15.) Auch in Asien machte Soliman Eroberungen. Aus Rhodus ver-trieb er den Johanniterorden. Das Innere seines Reiches suchte er dann durch weise Gesetzgebung zu heben. Noch als Greis unternahm Soliman einen groen Heereszug nach Ungarn, doch wurde er durch die Festung Szigeth aufgehalten, die der Graf Zriny tapfer verteidigte. Mehrmals versuchten die Trken zu strmen, aber jedesmal muten sie sich unter groen Opfern zurckziehen. Da zndeten sie die Feste durch Brandpfeile an. Trotzdem von auen die Schwerter der Osmanen, von innen der Brand drohten, kmpfte Zriny heldenmtig weiter, bis er sich in das innere Schlo zurckziehen mute. Mangel an Lebensmitteln zwang ihn schlielich zu einem letzten verzweifelten Ausfall. Soliman erlebte diesen Sieg nicht mehr. Wenige Tage zuvor war er pltzlich erkrankt und gestorben. Lehr- und Lesebuch der Geschichte. 10
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