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1. Lehr- und Lesebuch der Geschichte von der Gegenwart bis auf Kaiser Karl den Großen - S. 144

1892 - Berlin : Mittler
144 Viii. Die Trkenkriege. Solimans Nachfolger waren ihm wenig hnlich. Sie gaben sich einem sittenlosen Lebenswandel hin. Da nun auch die Heeresmacht (Janitscharen) verfiel, so begann schon in dieser Zeit die Macht der Trkei zurckzugehen. Wenn auch einzelne tchtige Feldherren (Gro-veziere) Kriegszge gegen sterreich unternahmen, so gelang es ihnen doch nicht, ihre Herrschaft nennenswert zu mehren. Ungarn aber blieb fast ganz in den Hnden der Unglubigen. Ihre Duldsamkeit brachte es dahin, da die Protestanten lieber unter der Herrschaft der Trken als unter den katholischen Habsburgern standen. 41. Leopolds Trkenkriege. Nach der Beendigung des dreiig-jhrigen Krieges dachte der Habsburgische Kaiser daran, die Trken zurckzudrngen. Von Ludwig Xiv. untersttzt, gelang es Kaiser Leopold, dem Nachfolger Ferdinands Iii, eine Anzahl fester Pltze in Ungarn zurckzuerobern. Doch die Trken wollten den gewonnenen Besitz so leichten Kaufes nicht aus der Hand geben und sandten ein mchtiges Heer zur Vertreibung der Feinde. Dasselbe wurde jedoch bei der Abtei St. Gotthard (an der Raab) von dem sterreichischen Feldherrn Montecuculi geschlagen. Dies war der erste bemerkens-werte Sieg der Christen der die Unglubigen. Allein die sterreicher verstanden nicht die Ungarn fr sich zu gewinnen, nament-lich der Adel und die Protestanten sehnten sich nach der Trken-Herrschaft zurck. Die Trken waren gern bereit, sie zu untersttzen, und schickten im Frhjahr 1683 ein gewaltiges Heer gegen Wien vor. Kaiser Leopold flchtete aus seiner Hauptstadt, in welcher er nur eine ganz geringe Besatzung unter dem Oberbefehl des Grafen Rdiger von Starhemberg zurcklie. Dieser brachte die Brgerschaft zur krftigen Verteidigung der Stadt, bis der Bruder des Kaisers, Karl von Lothringen, ein Reichsheer (namentlich Bayern und Sachsen, auch eine kleine Anzahl Brandenburger) zusammengezogen hatte, welches, verstrkt durch die Polen, die trkische Armee vollstndig vernichtete. Nunmehr drangen die sterreicher wieder in Ungarn vor und eroberten Ofen 1686. (Die Brandenburger unter Schning.) Den weiteren Kampf gegen die Trkei bernahm Prinz Eugen von Savoyen, der, zu Paris geboren, kurz vor der Befreiung Wiens in die Dienste des Kaisers getreten war. Er schlug die Trken entscheidend bei Zenta (Thei), und bald darauf kam der Friede zu Karlowitz zustande, durch welchen der Kaiser fast ganz Ungarn und Siebenbrgen erhielt. Nach der Beendigung des spanischen Erbfolge-krieges nahm dann unter der Regierung Karls Vi., des Sohnes Leopolds, Prinz Eugen die Kmpfe gegen die Trken wieder auf.
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