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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte an den unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 22

1903 - Stuttgart : Kohlhammer
22 Nur in Zeiten der Gefahr sollte ein Mann als Diktator unumschrnkte Gewalt ausben. Der Senat, in welchen auch Plebejer aufgenommen wurden (patres [et] conscripti), bestand aus dreihundert Mitgliedern und bekam von jetzt an immer mehr die Leitung des Staats in die Hand. Der Sage nach machte Tarquinius mehrere Versuche, seinen Thron zurckzugewinnen. So wute er auch den mchtigen König Porsenavon Clusium zu einem Kriegszug gegen Rom zu bestimmen. Di.eser belagerte die Stadt, wurde aber nach der berlieferung durch die Heldentaten des Horatius Codes, Mucius Skaevola und der Ellia zum Abzug veranlat; in Wirklichkeit jedoch scheint Rom gedemtigt worden zu sein. Auerdem verlot es seine gebietende Stellung im latinischen Bund. Den ueren Kmpfen ging noch schwererer Hader im Innern zur Seite. Infolge der ununterbrochenen Kriege waren viele Plebejer verarmt und Schuldner der reichen Patrizier geworden, welche ungeheure Zinsen forderten; wer nicht bezahlen konnte, wurde Sklave seines Glubigers. Diese Zustnde erzeugten eine solche Erbitterung, da die Plebejer in kriegerischem Zuge Rom ver-lieen und auf den heiliaen Bera auswanderten, um dort eine eigene Stadt zu grnden. Jetzt lenkten die Patrizier wieder ein und schickten den allgemein beliebten Menenius Agrippa zu den Plebejern, der sie umzustimmen suchte (Gleichnis vom Magen und den Gliedern). Es wurde ein frmlicher Ver-trag zwischen Adel und Brgerstand geschlossen, welcher nicht nur die drckende Schuldennot abstellte, sondern auch dem Volke eigene Vertreter 494 Volkstribunen zugestand. Diese waren unverletzlich und befugt, jeden Plebejer gegen Unrecht zu schtzen; spter konnten sie sogar Senats-beschlsse durch ihr Veto ungltig machen. Trotzdem standen sich auch nachher die beiden Stnde aufs schroffste gegenber. Der Wunsch des Volkes, bei der Vergebung des eroberten Landes auch Anteil zu bekommen, scheiterte an dem zhen Widerstand der Patrizier. Dennoch errang der Brgerstand sich allmhlich ein Recht ums andere. Zunchst wurden, damit nicht mehr blo nach Willkr Recht gesprochen wrde, zur schriftlichen Abfassung von Gesetzen zehn Männer, 451 die Decemvirn, gewhlt, welche konsularische Gewalt hatten. Die von ihnen 'verfaten Gesetze wurden in zwlf eherne Tafeln eingegraben und ffentlich aufgestellt. Als aber einer von ihnen, Appius Claudius, seine Macht zu schnder Gewalttat mibrauchte, wurden sie abgesetzt. Sodann wurden die Ehen zwischen Patriziern und Plebejern gestattet. Aber die dritte und wichtigste Forderung der Plebejer, auch zu den mtern, besonders
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