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1905 -
Münster in Westf.
: Schöningh
- Autor: Brockmann, Emil
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Mädchen
An ihren Grenzen nahmen Raub. Totschlag und Brandstiftungen kein Ende. Karl beschlo, die heidnischen Grenznachbarn zu unterwerfen und zum Christentum zu führen. Im Jahre 772 setzte er der den Rhein; siegreich drang er in das Land der Sachsen ein. Ein befestigter Platz nach dem anderen wurde genommen, zuletzt auch die Eres brg (Marsberg). Die Sachsen baten um Frieden und ge-lobten, den christlichen Glauben anzunehmen. Kaum hatte Karl den Rcken gewandt, da erscholl durch alle Gaue des Sachsenlandes der Schlachtruf des Herzogs Wittekind. Die Sachsen griffen wieder zu den Waffen, tteten die christlichen Priester, zerstrten die Kirchen und erstrmten die Festen der Franken. Karl zog gegen sie und drang siegreich bis Paderborn vor. Die Hupter der Sachsen erschienen und gelobten Treue. Nur einer fehlte; das war Witte kind. Eben hatte Karl das Laud verlassen, da begeisterte Wittekiud die schsische Jugend fr die alte Freiheit und die alten Götter, vertrieb die Franken und verwstete alles Land bis an den Rhein. Karl er-schien abermals, trieb die Sachsen zurck und besiegteste bei Bocholt in Westfalen. Karl glaubte, die Sachsen wrden jetzt Ruhe und Frieden halten. An einem Kriegszuge gegen die Slaven sollten auch sie teilnehmen. Schon war das Heer am Berge Sntel angelangt, als Wittekind mit neuen Scharen erschien. Das Frankenheer wurde berfallen und niedergemacht. Karl nahm dieses Mal frchterliche Rache an seinen Feinden. Bei Verden lie er, wie erzhlt wird, 4500 Sachsen als Verrter enthaupten. Die Sachsen erhoben sich zum letzten Verzweiflungskampfe unter Wittekinds Fhrung. Bei D etm old kam es zur Schlacht; mit Wut und Erbitterung wurde gekmpft; der Sieg blieb unentschieden. In einer zweiten Schlacht an der Hase erlitten die Sachsen eine vllige Niederlage.
Wittekind Mutete das Herz beim Anblick all des Elends seines Volkes. Er verzweifelte an der Macht feiner Götter und lie sich taufen; Karl selbst war sein Pate. Dem Beispiele des Herzogs folgten viele Sachsen.
Andere Kriege. Auch gegen andere Völker mute Karl das Schwert ziehen. Den Mauren entri er ein Stck von Spanien und fhrte hier das Christentum wieder ein. Im Osten seines Reiches besiegte er die Bahern nach kurzem Kriege. An der Elbe unterwarf er slavische Volksstmme, im Norden die Normannen und Dnen. Wiederholt zog er der die Alpen. Bei seinem ersten Zuge nach Jtalieu setzte er sich die eiserne Krone" der Lombarden auf. Von besonderer Bedentung sollte aber der Zug werden, den er im Jahre 800 nach Rom unternahm.
Kart wird Kaiser. Papst Leo Iii. war einst bort belgesinnten Menschen mihandelt worden. Er flchtete nach Deutschland zu Karl dem Groen. Dieser zog nach Rom. bestrafte die beltter und stellte Ruhe und Ordnung wieder her. Als am Weihnachtsfeste des Jahres 800 Karl in der Peterskirche am Altare andchtig betete, setzte der Papst dem Franken-knige die Kaiserkrone aufs Haupt.