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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 99

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
99 Gegen die Soldaten war er leutselig und gerecht. Er erkundigte sich nach ihren Familienverhltnissen, nahm an Freud und Leid seiner Unter-gebenen den innigsten Anteil, und waren sie krank, dann besuchte er sie im Lazarette. Dagegen verlangte er auch, da jeder Soldat im Dienste seine Schuldigkeit tue und die Befehle genau befolge. Zu Weihnachten lie er einen prchtigen Lichterbaum ausstellen. und jeder seiner Untergebenen erhielt ein passendes Geschenk. Die Soldaten hingen mit groer Liebe an ihm. Als Oberst des Garde-Husarenregiments hrte er von dem leicht-sinnigen Spielen seiner Offiziere. Mit aller Entschiedenheit trat er gegen die Unsitte auf und verbot das Spielen mit Geld aufs strengste. Die Offiziere wandten sich um Rcknahme des Verbotes an Kaiser Wilhelm I. Er versuchte zwar den Prinzen umzustimmen' dieser aber blieb standhaft und sprach : Majestt, bin ich noch Oberst des Regiments?" Der Kaiser be-jahte es. Dann gestatten Euer Majestt, meinen Befehl aufrecht zu halten, oder um meinen Abschied zu bitten." Der alte Kaiser freute sich der die Entschiedenheit seines Enkels und gab lchelnd zur Antwort: Davon kann keine Rede sein, einen so guten Obersten werde ich sobald nicht wieder be-kommen." Der Befehl des Prinzen blieb in Kraft. 11. Die kaiserliche Familie. Die Vermhlung. Am 27. Februar 1881 vermhlte sich Prinz Wilhelm mit der Prinzessin Auguste Viktoria. Sie ist die lteste Tochter des Herzogs von Schleswig-Holsteiu.-Sonderburg-Augustenburg und wurde am 22. Oktober 1858 zu Dlzig im Regierungsbezirk Frankfurt a. d. O. geboren. Unsere Kaiserin, a) Die Jungfrau. Ihre Jugendzeit ver-lebte unsere Kaiserin auf Schlo Primkenau in Unter-Schlesien. Mit ihrer jngeren Schwester erhielt sie eine vorzgliche Ausbildung, besonders wurden ihre bedeutenden Anlagen fr Malerei und Musik treu gepflegt. Besuche in England und Sdsrankreich gaben ihr reiche Gelegenheit, sich in der englischen und franzsischen Sprache tchtig auszubilden. Gottesfurcht und Wohltuen lernte sie von ihrer frommen Mutter. An ihrer Hand besuchte sie als Kind Arme und Kranke und schenkte ihnen gern ihre Sparpfennige. Ihr Lieblings-spruch war: Ohrt' Gottes Gunst All Tun umfuust." Einen schnen Beweis ihrer Herzensgte gab sie am Tage ihrer Kon-jirmatton. An diesem Tage hatte sich auch Martha, die Tochter eines e*?er' an die Kirchentr gestellt, um die Feierlichkeit anzusehen. Als die Prinzessin ausstieg, sagte das kleine Mdchen etwas laut vor sich hm: Ach. wenn ich doch eine Prinzessin wre!" Das hrte ein lterer Herr und sagte zu dem Kinde: ..Warum mchtest du denn eine Prinzessin fem? Wohl, um auch solche schne Kleider zu haben?" Ach nein," er-widerte errtend das Kind: mein Vater ist ein armer Weber; jetzt ist er krank, und wir haben kein Geld, um den Arzt bezahlen zu knnen." Der Herr, welcher dies angehrt hatte, war ein Lehrer der Prinzessin. Am anderen Tage kam er zu ihr und erzhlte den Vorfall. Auguste Viktoria ging nnt ihrer Mutter zu der armen Familie, lie nahrhafte 7*
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