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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 27

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Patroklos' Tod. 27 andern Griechen aber schickten dem Priester seine Tochter zurück. Der kluge Odysseus zog hin und brachte dem Apollon das heilige Opfer, und alsbald erlosch die Pest. — Als nun aber die Kämpfe wieder begannen, merkten die Troer bald, daß der tapferste Grieche fehlte, und immer mutiger wagten sie sich aus den Toren hervor. Wohl kämpften die griechischen Helden, besonders Agamemnon, Aias und Odysseus, tapfer; aber es kam dahin, daß Hektor, der tapferste Sohn des Königs Priamos, das ganze Feld zwischen der Stadt und dem Lager eroberte und die Nacht dicht neben den Hütten der Griechen verbrachte. Da schickten die Griechen in der Not bei Nacht eine Gesandtschaft an Achill. Odysseus und Aias, seine Freunde, wurden ausgesandt, und sie versprachen ihm im Namen Agamemnons nicht nur, daß er das geraubte Mädchen wiederhaben solle, sondern sie zählten ihm eine Menge Schätze auf, darunter sieben schöne Sklavinnen, die Agamemnon ihm schicken würde, wenn er wieder mitkämpfte, aber Achilleus blieb trotzig, er wollte nicht. — Am nächsten Morgen brachen dann gar die Troer ins Lager ein, und es entbrannte ein wilder Kampf um das erste Schiff, dem sie sich näherten. Der gewaltige Aias sprang auf das Verdeck und stieß mit langer Stange jeden Feind zurück; aber immer mehr Troer kamen mit Feuerbränden herbei, dem Aias wurde seine Stange aus der Hand geschlagen, er mußte fliehen, und das Schiff ging in Flammen auf. 5. Patroklos' Tod. Der Flammenschein drang bis ans Ende des Lagers zum Achilleus, und kaum ertrug es dieser, länger müßig zu sitzen; aber er wollte nicht, er hatte geschworen. Da flehte ihn sein Freund Patroklos an: „Willst du, Grausamer, noch immer nicht kämpfen, so laß wenigstens mich in die Schlacht ziehen! Alle griechischen Führer sind verwundet, und ein Schiff brennt schon. Ich muß helfen! — Aber gib mir deine Myrmidonen mit, gib mir auch deine Rüstung und deinen Wagen! Vielleicht halten mich dann die Troer einen Augenblick für dich und fliehen ans dem Lager!" Zögernd willigte Achilleus ein, doch ließ er sich von dem Freunde versprechen, daß er nur das Lager retten, nicht aber die Feinde nach der Stadt hin verfolgen wollte. Dann spornte er selbst die Seinen zur Eile an, ließ die Götterrosse an den Wagen schirren und gab dem Patroklos seine Rüstung. Im Nu war die Schar gerüstet und stürmte dahin. Achilleus aber flehte zum Zeus, er möge das Lager retten, ihm aber den Freund gesund zurückführen; — doch nur die eine der Bitten sollte erfüllt werden. Als die Troer die Myrmidonen heranstürmen sahen, als sie Patroklos in den Waffen Achills sahen, riefen alle: „Achilleus kommt!" und stoben in wilder Flucht hinweg. Wer konnte, rettete sich über den Graben, andre wurden von Patroklos und den Seinen erschlagen, andre stürzten im Gedränge vom Wagen herab und wurden von den Rädern zermalmt. — So hatte Patroklos das Lager gerettet; aber er vergaß sein Versprechen und stürmte dem fliehenden Hektor nach ins Feld. Bis an die Mauern von Troja kam
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