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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 58

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
58 Alexander der Große. anderes Königreich, Makedonien ist für dich zu klein!" Solche Äußerungen mußten den kühnen Mut Alexanders noch mehr anfeuern. In trotzigem Sinne wollte er Taten tun wie keiner zuvor, und sein feuriger Ehrgeiz war kaum noch zu zügeln. Als Philipp wieder einen Sieg erfochten hatte, ging sein Sohn in der allgemeinen Freude traurig umher und sagte: „Mein Vater wird die ganze Welt erobern und mir nichts zu tun übrig lassen!" Alexanders Regierungsantritt. Bald genug konnte er zeigen, was er vermochte. Er war kaum zwanzig Jahre alt, da wurde sein Vater plötzlich ermordet, und Alexander war König. Alsbald suchten die Griechen ihre Freiheit wieder zu erringen, besonders in Theben spottete man über den „Knaben", der Griechenland beherrschen wollte; aber man hatte sich verrechnet. Ehe man sich's versah, stand Alexander vor Theben und eroberte die ganze Stadt. Nur die Tempel der Götter und das Haus des Dichters Pindar, der einst hier gelebt hatte, verschonte er; sonst ließ er die ganze Stadt dem Erdboden gleich machen. Da erbebten die andern Griechen und fügten sich ihm. Er aber begnadigte sie und ließ sich von ihnen nur zum Oberfeldherrn wählen; denn er hatte Größeres im Sinne. v. Alexanders Aufbruch. Schon Philipp hatte einen Zug gegen Persien machen wollen. Alexander griff den Plan mit Begeisterung auf. Er wollte die Perser, die einst Makedonien und Griechenland überflutet hatten, in ihrem Lande aufsuchen, er wollte die Griechen an den Persern rächen! Vor seiner Abreise schenkte er all sein Hab und Gut an seinen Lehrer und seine Freunde, und da man ihn fragte, was er für sich behielte, antwortete er: „Die Hoffnung". So brach er mit einem kleinen, aber tapferen Heere im Frühjahr 334 auf, um ein Reich zu erobern, das fünfzig mal so groß war wie fein eigenes. E. Der Perserkrieg. 1. Sicherung der Küsten (Grantkos, Gördion, Tarsos, Jssos, Tyros, Ägypten). Auf Lastschiffen fetzte Alexander über den Hellespont und zog nun, allen voran, auf dem Bukephalos reitend, in Asien ein. Den ersten Aufenthalt nahm er beim alten Troja, und als man ihm den Grabhügel des Achilleus zeigte, da bekränzte er ihn und veranstaltete einen Wettlauf zu Ehren des Helden. Dann verteilte er kostbare Preise unter die Läufer; er selbst aber meinte traurig: „Und wenn ich auch ein Held werde wie Achilleus, wo finde ich einen Dichter wie Homer, der meine Taten verherrlicht?" Wieder und wieder las er Homer während des Feldzuges, und nachts hatte er die Schriftrolle unter seinem Kopfkiffen. — Unterdes hatte sich ein großes Heer 334der beiden persischen Statthalter von Kleinasien am Granikos gesammelt, und als Alexander heranrückte, fand er die Feinde am gegenüberliegenden steilen Ufer in fast uneinnehmbarer Stellung. Man warnte ihn, direkt über den Fluß zu gehen, er solle lieber einen Umweg machen und die Feinde umgehen. „Da müßte sich der Hellespont schämen, daß er uns durchgelaffen hat", er-
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