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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 167

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Gutenberg und die Buchdruckerkunst. 167 sie hat jüngere und geschwindere Kolleginnen bekommen, so darf sie jetzt wirklich faul sein. Sie liegt mit zwei kleineren alten Kanonen neben dem Zeughause in Berlin und ruht sich aus von ihren Taten. B. Gutenberg und die Buchdruckerkunst. 1440. 1. Gutenberg. Auch die Buchdruckerkunst ist die Erfindung eines klugen Deutschen; er stammte aus Mainz und hieß eigentlich Johann Gensefleisch, nannte sich aber lieber nach dem Geschlecht seiner Mutter Johann Gutenberg. Aus Mainz vertrieben, kam er nach Straßburg. Hier trieb er mancherlei Künste, schliff Edelsteine, verarbeitete Gold und Silber, vor allem aber versuchte er die Kunst des „mechanischen Schreibens." Um das Jahr 1440 hat er hier 1440 den großen Gedanken seiner Erfindung gehabt; aber er brauchte Geld, um ihn auszuführen. So kehrte er nach einigen Jahren in seine Heimat Mainz zurück, und dort fand er einen reichen Unternehmer Johann Fust, der Teilhaber des Geschäftes wurde und das nötige Geld hergab, dazu einen geschickten Gehülfen Peter Schösser. Nun konnte er sich eine große Werkstatt einrichten, Gehülfen nehmen und Bücher drucken. Bis dahin gab es nämlich nur geschriebene Bücher, welche gescheite Leute, besonders Mönche, in jahrelanger mühseliger Arbeit hergestellt hatten. Solche „Handschriften", die noch mit schonen bunten Zierbuchstaben und Bildern verziert wurden, waren natürlich sehr teuer, und nur reiche Klöster und Fürsten konnten sie sich kaufen. Wer sonst etwas Schriftliches besitzen wollte, mußte es sich selbst abschreiben. Auch Schulbücher gab es nicht. Ein Knabe, der Lateinisch lernen wollte, mußte sich selbst nach fehlerhaften Vorlagen eine Grammatik abschreiben. Da druckte Gutenberg plötzlich hundert saubere lateinische Grammatiken für je einen Gulden. Dann wagte er es gar, die ganze heilige Schrift zu drucken, und nach vier Jahren lagen einhundert und siebzig Exemplare, sauber gedruckt und gebunden, mit je 1282 Seiten, vor und wurden schnell verkauft. So ging es weiter. Den Leuten wurde diese „schwarze Kunst" schier unheimlich, man hielt es für Zauberei, und „Schwarzkünstler" war damals fast dasselbe wie Hexenmeister. 2. Die Erfindung. Der erste Schritt zu derjneuen Erfindung soll von einem deutschen Kaiser gemacht sein, und zwar — aus Faulheit. Kaiser Wenzel fand es lästig, daß er so oft unterschreiben sollte. Da ließ er seinen Namen in eine Metallplatte einritzen und einen Handgriff an diese machen. Kam nun ein Minister und wollte eine Unterschrift, so tauchte er die Platte mit dem Namen erst in schwarze Farbe, sodaß die Flüssigkeit in den eingeritzten Stellen hängen blieb, dann drückte er die Platte fest auf das Papier, und siehe, sein Name stand in schwarzen Linien da. So hat „Wenzel der Faule" das Petschaft erfunden. Ganz Ähnliches machte man damals schon in Holz. Man schnitt auf einer Holzplatte Buchstaben und Bilder so aus, daß sie erhaben über
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