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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 198

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
198 Friedrich der Große. C. Leutheri. Die Schlacht bei Roßbach war am 5. November gewesen; aber noch durften Friedrich und seine Tapferen nicht ruhen. Die Österreicher hatten, während er fort war, außer Böhmen ganz Schlesien erobert. Da kam Friedrich mit den Siegern von Roßbach heran. Die österreichische Armee war doppelt so stark, und im Übermut verließ sie ihre festen Stellungen und zog der „Potsdamer Wachtparade" entgegen. Am Morgen der Schlacht rief Friedrich einen Offizier mit fünfzig Husaren zu sich heran und sagte: „Er verläßt mich nicht und gibt acht, daß ich nicht der Canaille lebend in die Hände falle. Bleib ich, fo bedeckt Er den Körper gleich mit Seinem Mantel und läßt einen Wagen holen. Er legt den Körper in den Wagen und sagt keinem ein Wort. Die Schlacht geht fort, und der Feind — der wird geschlagen." — Und der Feind wurde geschlagen! Bei dem Dorfe Leutheu, unweit Breslau, war am 5. Dezember die Schlacht, und es war ein heißes Ringen an dem kalten Dezembertage. Um ein Uhr begann die Schlacht, und als die Dämmerung des knrzen Wintertages hereinbrach, war der Sieg entschieden. Die ganze österreichische Armee floh nach Böhmen. Als nun die Preußen im Dunkel der Nacht über das mit Leichen bedeckte Schlachtfeld dahinzogen, da stimmte einer plötzlich an: „Nun danket alle Gott!" und das ganze Heer stimmte ein, und aus Tausenden von Kehlen klang das Danklied durch die Nacht. e) Ausgang des Krieges. Vier große Schlachten in einem Jahre! So ging es natürlich nicht weiter, sonst wäre Friedrich bald mit seinem Gelde und seinen Truppen am Ende gewesen! Aber auch die Feinde waren jetzt vorsichtig geworden. Rußland schloß sogar Frieden, Franzosen und Schweden leisteten wenig mehr, die Reichsarmee war verschwunden, England war begeistert für Friedrich. So hatte Friedrich nur Östreich noch sich gegenüber; aber Maria Theresia wollte nicht nachgeben. Noch manche schwere Schlacht wurde geschlagen, bis sie sich endlich entschloß, auf Schlesien wirklich und für immer zu verzichten. 1763 wurde der Friede geschlossen, und ein siebenjähriger Kampf mit halb Europa hatte dem Preußenkönige das schöne Land nicht entreißen können. C. Friedenstaten. Noch dreiundzwanzig Jahre regierte Friedrich, und es waren Jahre strenger Arbeit; aber der große König zeigte sich im Frieden ebenso groß wie im Kriege. Er wohnte meist in seinem Schlosse zu Sanssouci bei Potsdam, Rheinsberg hatte er seinem Bruder geschenkt, und leitete von hier aus alle Geschäfte selbst. 1. Lebensweise. Jeden Morgen ließ er sich um vier Uhr wecken, und wenn er dann nicht gleich aufstand, mußte ihm der Kammerdiener eine nasse Serviette auf das Gesicht legen, damit er wach würde. Sehr einfach war sein Anzug. Schlafrock und Pantoffeln gab es für ihn nicht, er zog gleich die Uniform an. Dann ging es an die Arbeit. Er las alle eingelaufenen Briefe und ordnete sie in vier Haufen: die auf dem ersten Haufen
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