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1. Geschichte der Griechen und Römer - S. 35

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Das athenische Reich. 35 mann und wute eigentlich alles besser als alle andern. Hatte sich nun einmal die Brgerschaft von einem angesehenen Manne verleiten lassen, einem Unternehmen zuzustimmen, das nachher durch einen Unglcksfall fehlschlug, so verlie ihn sofort ihre Gunst. Dann konnte er froh sein, wenn man ihn nicht wie Miltiades vor Gericht zog und schwer bestrafte, sondern blo durch das Scherbengericht aus der Stadt verbannte. Diese selbstbewute und wetterwendische Menge nun hat Perikles der dreiig Jahre ganz nach seinem Willen gelenkt. Dabei halfen ihm verschiedene Charaktereigenschaften und Gaben. Einmal seine U n> eigenntzigkeit und seine Pflichttreue. Er hatte fr sich keine Wnsche, stets lag ihm nur das Wohl der Vaterstadt am Herzen; ihr gehrte sein Leben, ihr seine ganze Arbeitskraft. Dann seine groe Klugheit. Nie durften die Athener merken, da er wirklich ihr Herr war. Galt es, etwas Wichtiges durchzusetzen, so wute er es so darzustellen, als werde damit nur der Wille des Volkes vollzogen. Und diese Klugheit untersttzte noch eine glnzende Rednergabe. Perikles sprach stets einfach und klar, so da ihn auch der Ungebildetste verstand. Was er sagte, klang alles so selbstverstndlich, da sich oft die widerwilligsten Hrer zu seiner Ansicht bekehrten. Ingrimmig rief einmal ein Gegner aus, Perikles knne die ganze Volksversammlung berzeugen, da etwas nicht wahr sei, was eben alle mit eigenen Augen gesehen htten. Wenn er so dastand und seine klugen Gedanken an-einanderreihte, dann erschien er vielen wie ein berirdischer. Und mute er das Wohl der Vaterstadt gegen bswillige Menschen verteidigen, dann war es, als sei Zeus selbst zu den Sterblichen herabgestiegen: dann hie er der Olympier: die Athener meinten dann, es blitze und donnere in seinen Worten, und seine Zunge schleudere Donnerkeile. 2. Das athenische Reich. So war Perikles dem uern nach wohl nicht mehr wie jeder andre Brger, in Wirklichkeit aber der unumschrnkte Gebieter der den Staat. Die groe Gewalt, die so in seinen Hnden lag, benutzte er vor allem dazu, die Macht seiner Vater-stadt zu erweitern. Bisher waren die Mitglieder des Mischen Bundes gleichberechtigt gewesen. Das nderte sich durch Perikles sehr schnell. Manche hatten es vorgezogen, anstatt Schiffe und Truppen fr den Bund zu halten, Geld an Athen zu zahlen; dieses bernahm dann dafr die Ausrstung von Schiffen und Soldaten. Dadurch wuchs aber dieser Staat den andern weit der den Kopf und zwang sie dann bald bis auf wenige, dasselbe zu tun wie jene. So wurden binnen kurzem aus den Bundesgenossen Untertanen, die den Athenern in allen Stcken zu gehorchen hatten. Sie muten ihre Staatseinrichtungen nach 3*
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