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1. Geschichte der Griechen und Römer - S. 43

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Alcibiades. Der Sicilische Feldzug. 43 Alles, was er tat, fanden sie herrlich; die tollsten Streiche wurden ihm verziehen. Die vornehmen Altersgenossen machten ihm darum alles nach. Er konnte das R nicht aussprechen. Viele Leute fanden, da ihm das allerliebst stand; und bald wollten die andern jungen Herren auch kein R mehr sprechen krnten. Kein Wunder wenn er malos eitel wurde und verlangte, da die Athener sich mg-lichst nur mit ihm beschftigten. Zum Manne geworden, wollte er die Herrschaft im Staate an sich reien. Die Vaterstadt war seiner Meinung nach dazu da, seinen brennenden Ehrgeiz zu befriedigen. Die Athener lieen sich von Alcibiades zu einem Unternehmen be-reden, das fr den Staat verhngnisvoll werden sollte. Eine sicilische Stadt bat um Hilfe gegen ihre Feinde. Alcibiades wute seinen Mit-brgern klarzumachen, da sie bei der Untersttzung dieser Stadt Ge-legenheit htten, ganz Sicilien zu erobern, besonders aber das mchtige, den Spartanern stammverwandte Syrakus. Er deutete nebenbei an, sie knnten sich auch noch zu Herren von' Italien machen, ja sogar das reiche Karthago erobern. Natrlich sei Athens Macht dann so groß, da das stolze Sparta sich ihm unterordnen msse. Diese Reden brachten die Gemter in gewaltige Erregung. Alle Athener stritten, wo sie sich begegneten, fr oder gegen den Vorschlag; man sah hufig, wie sie dabei die Gestalt Sicilieus in den Sand zeichneten. Schlielich gelang es der berredungskunst des Alcibiades, die Brger fr seinen Plan zu gewinnen. Sie rsteten eine prchtige Flotte von 134 Schiffen mit 36000 Leuten aus. Alcibiades sollte mit zwei andern Feldherrn das Unternehmen leiten. Gerade als die Flotte auslaufen wollte, wurden in einer Nacht zahlreiche Hermen in den Straen der Stadt abscheulich verstmmelt. Dies war ein Religionsfrevel und rief darum die hchste Erregung hervor. Sofort lenkte sich der Verdacht auf Alcibiades, der als Verchter von Religionsgebruchen bekannt war. Dieser aber wies ihn mit Entrstung von sich und verlangte sofortige Untersuchung. Doch seine Gegner wuten wohl, welche Macht er der die Gemter besa, und brachten es fertig, da die Untersuchung der bsen Sache bis nach Beendigung des Feldzuges verschoben wurde. So lief die Flotte im Jahre 415 aus. Aber schon nach kurzer Zeit wuten seine Feinde daheim bei den wetterwendischen Brgern durchzusetzen, da er zur Verantw ortung zurckgerufen wurde. Da ergrimmte Alcibiades und floh nach Sparta. Sein ganzes Bestreben war jetzt, Rache an seinen Feinden zu nehmen
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