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1. Deutsche Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 4

1887 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 4 — Wagen fährt sie dahin; unsichtbar betritt sie die Wohnungen der Menschen, die Werke der Hausfrau und die Zucht der Kinder prüfend. Dann mufs das Haus festlich geschmückt sein und abgesponnen der Flachs; sonst verwirrt die Göttin der säumigen Spinnerin den Bocken; der fleifsigen aber schenkt sie Spindeln, die das Garn wunderbar vermehren. Und wieder, wenn die Saat auf dem Felde wogt, durchzieht die Göttin die Flur, und überall, wohin der Weg sie führt, stehen die Halme höher und luftiger. Ihr heiliger Vogel war der Storch, ihr Opfer ein nach der Ernte auf dem Felde zurückgelassenes Bündel Flachs. 2. Ein Sohn Wodans und der Hertha war Donar oder Thor, der gewaltige Wettergott, der da gebietet über Wolken und Regen, über den Wetterstrahl und über den rollenden Donner. Furchtbar 'anzuschauen ist er, wenn er im Wetter durch die Lüfte dahinfährt und seinen alleszerschmetternden Hammer schwingt. Aber bei aller Furchtbarkeit ist er den Menschen freundlich gesinnt, und in frommem Gebete erhebt der Landmann zu ihm seine Hände, auf dafs sein Stroh kupferrot und goldgelb werde das Getreide. Ihm sind die Berge heilig, und in jedem Frühling lodern auf den Höhen die Opferfeuer, um welche das Volk jubelnd und singend den Reigen führt. Auch Tiu oder Zio, der blutige Gott des Krieges, ist ein Sohn des Wodan. Während dieser von seinem erhabenen Throne die Schlachten lenkt, stürzt jener sich mit dem gewaltigen Kriegsschwert selbst in den Kampf; und er ist ein erbarmungsloser Gott, ein unerbittlicher Würger im Gewoge der Schlachten; an seinen Altären verröchelten die gefangenen Feinde ihr Leben. Der Lieblingssohn Wodans war
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