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1. Deutsche Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 104

1887 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
- 104 — verstand, dafs man es auf viele Meilen in die Runde hören konnte. Da riet wol mancher, er solle das Horn ertönen lassen, damit es der Kaiser höre und zu Hülfe komme. Roland aber weigerte sich dessen und sagte: „Ich vertraue auf Gottes Hülfe und mein gutes Schwert* Die Feinde würden ja glauben, wir seien feige Männer, wenn ich nach Hülfe riefe.“ Dann ordnete er die Seinigen und führte sie in den Kampf. Da ward ein fürchterliches Streiten; die Zahl der Speere, die da geschleudert wurden, verdunkelte das Licht des Tages, und wie die raschen Schläge des Schmiedes auf dod Ambofs, so fielen die Schläge, der Schwerter herab auf Helm und Panzer, dafs die edlen Steine darin nach allen Seiten zerstiebten. Am tapfersten vor allen kämpfte Held Roland. Immer mehr und mehr, schmolzen die Scharen der Feinde zusammen; endlich waren ihrer nur noch wenige, welchen nichts übrig blieb als zu fliehen und dem König Marsilie zu verkündigen, wie es seinem Heere ergangen sei. 5. Marsilie geriet in heftigen Zorn, als er diese Trauerbotschaft vernahm, und schnell befahl er, ein zweites, noch gröfseres Heer zu rüsten, um Roland und seine tapferen Scharen zu vernichten. Auch kamen diese, als die Schlacht begonnen war, in große Not, und jetzt endlich stiefs Roland in sein Schlachthorn, den Kaiser Karl als Retter zu berufen. Wie ein starker Donner drang der Schall durch die Lande, dafs die Berge erbebten und die Feinde vor Schrecken einen Augenblick die Waffen sinken liefsen. Der Klang des Hornes drang auch dahin, wo der Kaiser mit seinem Heere sich befand, und alle erschraken. Der Kaiser aber sagte: „Wehe, Held Roland ist in böser Not. Nun
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