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1. Deutsche Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 132

1887 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 132 — leichtbordigen Schiffen über das ganze Mittelmeer und vernichteten eine römische Flotte nach der anderen; sie landeten bald hier, bald dort und unternahmen die verwegensten Plünderungszüge. Dabei verübten sie furchtbare Grausamkeiten; die Römer, welche ihnen in die Hände fielen, schleppten sie mit auf ihre Schiffe, undr wenn sie dieselben nicht als Sklaven verkaufen konnteny so liefsen sie die Unglücklichen in Stücke hauen und ins Meer werfen. So trieben sie es lange Jahre. Endlich starb König Geiserich (477). Seine Nachfolger thaten es ihm in der Grausamkeit wohl noch zuvor, aber sie waren nicht imstande, das Reich in der von ihm begründeten Gröfse zu erhalten. Zu der Zeit, als die Deutschen zuerst ihre verheerenden Einfälle in das römische Reich unternahmen, war hier an Stelle des abgestorbenen Heidentums schon längst das Christentum getreten. Aber die Lehre Christi hatte verschiedene Deutungen erfahren, und namentlich wurde über die Person des göttlichen Stifters selbst aufs heftigste gestritten. Der Priester A r I u s hatte die Lehre aufgestellt, dafs der Sohn Gottes vom Yater erschaffen und demselben zwar ähnlich, aber keineswegs gleich sei, und diese Lehre hatte viele Anhänger gewonnen. Fast alle Deutschen, welche sich zum Christentum bekehrt hatten, waren Arianer, so die West- und Ostgoten, so auch die Vandalen. Zwischen Katholiken und Arianern aber wurden oftmals blutige Kämpfe ausgefochten. Die ariani-schen Vandalenkönige verfolgten die katholischen Römer, welche in ihrem Lande ansässig waren, auf unmenschliche Weise und schwächten dadurch ihre eigene Macht so sehr, dafs es nur eines geringen Anstofses bedurfte, um das ganze Vandalenreich über den Haufen zu stürzen.
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